Bessere Erreichbarkeit für Grazer Apotheken gefordert


Redaktion

Die Personen der Pressekonferenz stehen vor der Apotheke an der Ecke. Sie zeigen wie wenig Parklätze es gibt.
Gemeinsam für mehr Parkplätze in Graz: Wirtschaftsstadtrat Kurt Hohensinner, Apothekerinnen Margit Smolniker und Gabriele Weikhard-Hermes, Wirtschaftskammer-Graz-Regionalobmann Bernhard Bauer und Alexandra Fuchsbichler, Präsidentin Apothekerkammer Steiermark (v. li.)AK STEIERMARK

Wer krank ist, sollte nicht zuerst einen Parkplatz suchen müssen, da sind sich die Steirische Apothekerkammer und Wirtschaftsvertreter einig. Gerade für ältere Menschen, Personen mit Mobilitätseinschränkungen oder Eltern mit kleinen Kindern ist die unmittelbare Erreichbarkeit von Gesundheits-einrichtungen entscheidend. Grazer Apotheken klagen hier über massive Erreichbarkeitsprobleme aufgrund eines Parkplatzmangels.

Ein Parkplatz in unmittelbarer Nähe zur Apotheke ermöglicht es Menschen, Medikamente schnell und unkompliziert zu besorgen – besonders dann, wenn sie krank, geschwächt oder auf Hilfe angewiesen sind. Lange Fußwege oder die mühsame Parkplatzsuche können in solchen Situationen zur echten Belastung werden. Haltezonen direkt vor Apotheken sind daher kein Komfort, sondern eine Frage der sozialen Fairness. TARA24 berichtet über die Parkplatzsorge bereits im Sommer.

Kritik an derzeitiger Vorgehensweise in Graz

„Apotheken sind Teil der Gesundheitsversorgung – ihre Erreichbarkeit muss entsprechend mitgedacht werden. Mehrfach wurde in den letzten Monaten der Wunsch von verschiedenen Apothekerinnen und Apothekern an uns herangetragen, Haltezonen für Kundinnen und Kunden vor den Apotheken zu schaffen. Wir haben das auch mit einem Antrag unserer Gesundheitssprecherin Eva Derler im Gemeinderat zum Thema gemacht. Leider gibt es bis dato keine Bewegung von Seiten der Verkehrsverantwortlichen. Es braucht dringend ein Umdenken”, hält der Grazer Wirtschaftsstadtrat Kurt Hohensinner fest. 

Die immer knapper werdenden Parkplätze in Graz bereiten den Apotheken Kopfweh. Durch die massive nicht nachvollziehbare Streichung von Parkplatzen, wie beispielsweise in der Annenstraße und der Heinrichstraße, sind diese Standorte sogar in ihrer Existenz bedroht. Vor allem ältere Kundinnen und Kunden bleiben zunehmend aus. 

Die aktuelle Verkehrspolitik hat zu einem deutlichen Ungleichgewicht im städtischen Verkehr und zu immer größer werdenden Erreichbarkeitsproblemen für viele Einrichtungen und Unternehmen geführt. Während der motorisierte Individualverkehr zunehmend verdrängt wird, fehlt es an durchdachten Alternativen und einer ausgewogenen Verkehrsplanung. 

Besonders deutlich zeigte sich das etwa im heurigen Sommer beim Baustellenmanagement rund um den Südtirolerplatz, wo wesentliche Infrastruktur wie dortige Mohrenapotheke einfach vom Verkehrsfluss abgeschnitten wurden. 

Apotheken müssen niederschwellig erreichbar sein

Ein zentrales Wesensmerkmal einer funktionierenden Arzneimittelversorgung ist, dass öffentliche Apotheken für die Bevölkerung niederschwellig und gut erreichbar bleiben – insbesondere für Personen, die auf ein Fahrzeug angewiesen sind. Wird jedoch eine Vielzahl an Haltezonen und Parkplätzen gestrichen, wird die Erfüllung dieses gesetzlichen Versorgungsauftrags massiv erschwert bzw. in Teilen sogar verunmöglicht. Allein in der Laimburggasse/Ecke Wickenburggasse sollen rund 30 Parkplätze entfallen. Parkmöglichkeiten sind kaum mehr vorhanden; am Jakominiplatz darf nicht einmal mehr ein Taxi für einen Botendienst zufahren“ hält Alexandra Fuchsbichler, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer Steiermark, fest. 

Unterstützung kommt auch von Wirtschaftskammer-Graz-Regionalstellenobmann Bernhard Bauer, der auch weitere Baustellen ausmacht: „Apotheken sichern die Grundversorgung im Gesundheitsbereich. Eine möglichst einfache Erreichbarkeit sollte daher außer Frage stehen. Aber auch die Bürokratie schlägt hier zu: Wie kann es z.B. sein, dass eine Beschilderung einer Apotheke untersagt wird – gerade in diesem sensiblen Bereich braucht es Augenmaß und eine pragmatische Herangehensweise!“

PRESSEAUSSENDUNG APOTHEKERKAMMER GRAZ



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