200 Jahre Apotheke: Ein Fest für Tradition, Zukunft und den guten Zweck


Viktoria Gamsjäger

Der Konzessionär Linsmayer feiert it zahlreichen Freunden und Unterstützern. Sie stehen im Halbkreis vor der Apotheke.
Zahlreiche Leute erscheinen zur Feier der Apotheke. (Abg. zum NÖ Landtag Hermann Hauer (1.v.l), Mag. Dr. Lorenz Linsmayer (2.v.l.), Mag. Anna Linsmayer mit Team, sowie Bürgermeisterin Klaudia Osztovics (1.v.r.))Linsmayer/ Apotheke hl. Leopold

Die Apotheke „Zum heiligen Leopold“ in Neunkirchen kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Vor kurzem feierte sie ihr 200-jähriges Jubiläum. Eine Besonderheit war der „runde Geburtstag“ nicht nur für den Konzessionär Mag. pharm. Dr. Lorenz Linsmayer, sondern auch für das Neunkirchner Frauenhaus. Denn im Zuge eines Flohmarkts konnten, dank der tatkräftigen Unterstützung des Apothekenteams, rund 2.400 Euro gespendet werden.

Man sieht das Apothekenlogo mit dem Gründungsjahr 1825. Neben einem Bild der Apotheke von außen.

„Wir wollten unseren 200. Geburtstag feiern, das war von vornherein klar“, erzählt Konzessionär Linsmayer über das denkwürdige Jubiläum der Apotheke. „Sogar auf unserem Firmenlogo befindet sich das Gründungsjahr 1825. Wir sind sehr stolz auf unsere lange Geschichte“, fügt er hinzu. 

Flohmarkt eröffnet Festlichkeiten

Um auch andere an der eigenen Freude teilhaben zu lassen, überlegte man sich eine besondere Aktion: „Wir wollten zu diesem Anlass etwas weitergeben. Daher fand am Nachmittag der Feier ein kleiner Flohmarkt statt. Hier konnten alte Standgefäße oder andere Utensilien wie metallene Beschriftungsschilder und Glaskolben erworben werden.“

„Mein großer Dank gilt hierbei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie haben fleißig unseren Dachboden entrümpelt, die Stücke zusammengetragen und sorgfältig gereinigt. Auch am Verkaufsstand waren sie beteiligt“, schwärmt Linsmayer. Der Verkaufserlös ermöglichte eine Spende von rund 2.400 Euro, die dem Frauenhaus Neunkirchen zugutekam. Das Geld soll in die Renovierung der Zimmer fließen, so der Apotheker.

Die Feier fand auf dem Holzplatz vor der Apotheke statt. Mit Partyzelt und bei Speis und Trank wurde das Jubiläum begangen. „Das Wetter war uns gewogen. Wir konnten bei strahlendem Sonnenschein unser geselliges Beisammensein genießen und der harte Kern blieb bis 23 Uhr“, erinnert sich der Apotheker und lacht.

Vergangenes und Zukünftiges

Gemeinsam mit Freunden und Unterstützern richtete man den Blick auf Vergangenes und Zukünftiges. In einer kurzen Eröffnungsrede ging Linsmayer auf die Geschichte der Apotheke ein: „Das Gebäude, das ehemals ein Kaffeehaus war, wurde 1825 durch Ignaz Gum erworben. Er gründete darin eine öffentliche Apotheke.“

Über die Besonderheiten in der Geschichte berichtet er: „Im Wandel der Zeit stachen besonders die Apotheker Ferdinand und Franz Wilhelm hervor. Vater und Sohn produzierten gemeinsam ihre Arzneispezialität – ‚Wilhelm‘s antirheumatischer und antiarthritischer Blutreinigungstee´“, berichtet Linsmayer. „Dieser wurde laut Plakaten in unserem Besitz sogar auf diversen Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts präsentiert.“

Die umtriebigen Wilhelms erreichten großen Reichtum, konnten diesen jedoch nicht bewahren. „Sie waren damals sehr vermögend, haben aber durch falsche Finanzgebarung und einen unglücklichen Lebenswandel alles verloren“, erzählt der Konzessionär. „Die Apotheke wurde aufgrund des Konkurses weiterverkauft und gelangte letztendlich 1970 in den Besitz meiner Familie.“

Seit drei Generationen führt nun die Familie Linsmayer den Betrieb – und das soll auch so bleiben. „Für den Fortbestand ist bereits gesorgt“, versichert der Apotheker mit Freude.



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