#1KindProApotheke lautet der Name eines Patenschaftsprogramms, das eine Apothekerin im Alleingang mit ihrem Mann ins Leben gerufen hat. Ausschlaggebend für ihre Initiative war eine Reise nach Afrika gewesen. Nun motiviert sie Apotheken, durch die Spende von 750 Euro einem Kind in einem der ärmsten Teile Ghanas ein Jahr den Schulbesuch zu ermöglichen.
Im Mai diesen Jahres startete die deutsche Apothekerin Britta Klüber das Projekt #1KindProApotheke und konnte schon sieben Patenschaften vermitteln. Einige weitere Interessent:innen haben sich bereits gemeldet. Für eine einmalige Spende von 750,- wird einem Kind in Ghana der Schulbesuch für ein Jahr ermöglicht. Auch Essen, medizinische Unterstützung und psychologische Betreuung werden in dem Hilfsprojekt geboten. Die sponsernde Apotheke erhält – neben dem guten Gefühl – auch eine Urkunde. Getreu dem Motto: Tu Gutes und sprich darüber – oder hänge es in die Offizin, damit es auch andere sehen können.
Situation vor Ort erlebt
Die Motivation für das Projekt erhielt Klüber, die auch drei Jahre in einer Wiener Apotheke gearbeitet hat, durch eine Afrikareise letzten Oktober. „Mein Mann und ich hatten die Gelegenheit, an einer besonderen Servicereise teilzunehmen, organisiert in enger Partnerschaft mit Pat Wilkins, der Gründerin von B.A.S.I.C.S.-International. Gemeinsam mit einem kleinen Team besuchten wir verschiedene Schulen in Kenia und Ghana – Orte voller Energie, Träume, aber auch voller Herausforderungen“, erzählt die Apothekerin von dem emotionalen Erlebnis.
„Besonders bewegt hat uns dann dieses Projekt in Accra, der Hauptstadt von Ghana, im Stadtteil Chorkor. Es ist eines der ärmsten Viertel und liegt direkt an der Küste. Dort habe ich erlebt, wie grundlegend Bildung für Kinder als Weg aus der Armut ist. In benachteiligten Gemeinden wie Chorkor kämpfen viele Kinder mit einem gravierenden Mangel an Chancen. Oft arbeiten sie unter harten Bedingungen auf den lokalen Märkten oder sind in der Fischerei an der Küste tätig. Manche Kinder bleiben untätig zu Hause. Obwohl die öffentliche Schulbildung in Ghana kostenlos und verpflichtend ist, überfordern die zusätzlichen Bildungskosten viele Familien – was zu einer hohen Abbruchquote führt.“
Hilfe weit über die Offizin hinaus
Während bei uns viele Kinder die Schule als lästige Pflicht empfinden, bot sich Klüber in Ghana ein anderes Bild: „Ich traf Kinder, die trotz schwieriger Umstände mit Freude und voller Hoffnung zur Schule gingen, mit der Chance, durch einen Schulabschluss ihr Leben und das ihrer Familie zu verändern. Diese Begegnungen haben mich tief bewegt – und den Entschluss gefestigt, mit #1KindProApotheke eine Brücke zu bauen.“ Gemeinsam mit ihrem Mann versucht sie nun, Paten für das Projekt zu gewinnen. Warum sie damit speziell an Apotheken herantritt, liegt für Klüber auf der Hand: „Ich bin selbst Apothekerin. Die Apotheke ist für viele Menschen ein Ort der Fürsorge, geprägt von Empathie und dem Wunsch, zu helfen – genau diese Werte sind die Grundlage von #1KindProApotheke. Als Apotheker:innen helfen wir täglich mit Wissen und Herz. Mit dieser Aktion tragen wir unsere Hilfe weit über die Offizin hinaus und schenken Bildung, die Leben verändert.“
Klüber selbst leitet das Projekt ehrenamtlich und verwendet ihre privaten Mittel für alle anfallenden Material- und Werbekosten. Dabei sieht Sie sich trotzdem als Profiteurin ihres Fundraisings: „Es berührt mein Herz jeden Tag. Zu sehen, wie aus Hoffnung echte Chancen werden – wie Kinder plötzlich Perspektiven haben – das ist unbeschreiblich. Es schenkt mir Sinn, Dankbarkeit und tiefe Freude. Und es erdet uns – erinnert uns daran, was wirklich zählt.“ Interessierte Apotheken können mit Britta Klüber via LinkedIn oder Instagram in Kontakt treten.