Am 23. Mai versammelten sich im Alois-Drasche-Park nahe dem Wiener Hauptbahnhof Menschen aus der ganzen Stadt, um beim „Wir sind bunt“-Fest der Johann Strauss Apotheke Offenheit und Vielfalt zu feiern. Konzessionär Manuel Wendl nutzte das Fest, um sich bei all jenen zu bedanken, die ihn in den vergangenen zwei Jahren unterstützt haben. Kulinarische Köstlichkeiten, eine Fotobox und kreative Bastelstationen für Kinder sorgten dafür, dass für alle Altersgruppen etwas geboten wurde. Ein besonderes Highlight war das mitreißende Bingo-Spiel mit Dragqueen Sassica Rabbit, bei dem um attraktive Preise gezittert wurde. Für Entspannung bis in die Abendstunden sorgte DJane Ryta Tale mit ihren atmosphärischen Klängen.
„Wir wollen uns nach zwei Jahren der Neuübernahme bei euch bedanken.” Mag. Manuel Wendl, Konzessionär der Johann Strauss Apotheke, betritt die Bühne und richtet einige persönliche Worte an seine Kundschaft sowie an sein privates Umfeld: “Es war nicht immer leicht und wir wollen euch etwas zurückgeben für eure Unterstützung. Eure lieben Worte waren stets motivierend und bedeuten uns viel. Danke dafür.“ Nach zwei Jahren Selbstständigkeit war es für Wendl an der Zeit, den erfolgreichen Weg mit seinen Kund:innen und allen, die ihn begleitet haben, zu feiern.
Der organisatorische Aufwand für das Fest war enorm – sowohl was den zeitlichen, als auch den finanziellen Aufwand betrifft. “Bis auf die Bühne, die von einer Pharmafirma gesponsert wurde, haben wir alles selbst bezahlt”, so der Apotheker. Ein fünfstelliger Betrag war der Apotheke das Dankeschön wert. Wendl freut sich, dass sich die Apotheke seit seiner Übernahme so gut entwickelt hat und er sich das Fest leisten kann. Die Vorbereitung hat aber auch viel Nerven gekostet. “Wer glaubt, dass dafür ein Monat reicht, der irrt sich gewaltig”, kann der Apotheker im Nachhinein darüber lachen. Vor allem die Behörden sind manchmal nicht ganz so flott, wie man meinen würde. Der Bescheid für die Durchführung kam eine Woche vor der Veranstaltung.
Information und Nachhaltigkeit
Das Fest war stark besucht und im gesamten Park verteilten sich zahlreiche Essens- und Informationsstände. Beim Glücksrad der Aids Hilfe Wien gab es nicht nur kleine Gewinne zu ergattern – gleichzeitig informierte das Team über sexuell übertragbare Krankheiten und verfügbare Testmöglichkeiten. Verschiedene weitere Vereine nutzten die Gelegenheit, um auf das gesellschaftliche Stigma gegenüber intergeschlechtlichen Personen aufmerksam zu machen. Andere präsentierten Projekte wie sozial integriertes Upcycling-Design. Die Fotobox ließ die Besucherinnen und Besucher den besonderen Moment festhalten, während die Kleinsten große Freude hatten, sich schminken zu lassen. In Essenzelten wurden vegane Spezialitäten, frischer Kaffee und süße Leckereien angeboten.
„Unser Motto ‚Wir sind bunt‘ spiegelt die Vielfalt unserer Gesellschaft wider“, so Wendl. „Dieses Fest steht für ein respektvolles Miteinander, Inklusion und Gemeinschaft. Ich wünsche euch viel Spaß beim Bingo-Spielen und übergebe an Sassica Rabbit!
„Das hast du großartig gemacht, Manuel. Wie gelingt die Überleitung von einem Parkfest zu einer Dragqueen? Ja genau, mit dem Thema Spaß! Wir wollen heute nicht nur reden, sondern auch Spaß haben“, freut sich Dragqueen Sassica Rabbit und eröffnet die erste Bingo-Runde.
Bei jeder ausgerufenen Zahl wurde gespannt mitgefiebert. Lachend und mit lautem Jubel markierten die Spieler:innen ihre Bingo-Zettel. Zu gewinnen gab es Theaterkarten, Museumseintritte und sogar eine Übernachtung in einem Resort. Entsprechend groß war die Spannung. Die Stimmung war ausgelassen und jedes „Bingo!“ wurde mit großem Jubel und Applaus von der Menge gefeiert.
Nachdem alle Preise übergeben waren, überreichte Sassica Rabbit das Mikrofon an ihre Kollegin und DJane Ryta Tale. Mit einer kleinen Tanzperformance eröffnete sie ihr Set und begleitete die Anwesenden auf Bänken und Liegestühlen mit sanften Klängen in den Abend.
Für Wendl einer der schönsten Momente des Tages: “Eine ältere Kundin hat mir erzählt, dass sie dachte, so eine Veranstaltung mit einer Drag Queen ist nur was für Homosexuelle. Dann sah sie beim Vorbeigehen auf einer der Bänke ihre Nachbarin sitzen und hat sich dazugesetzt. Und am Ende war sie total begeistert von dem Event.” Damit war das größte Ziel, das sich der Apotheker für seine Arbeit in und außerhalb der Apotheke gesetzt hat, erfüllt: Integration zu schaffen und Menschen zu verbinden.