Levodopa: Proteinriegel tabu


Nadine Tröbitscher

Proteinriegel
Levodopa besitzt eine Ähnlichkeit zu Eiweißbausteinen. Foto: Maik/stock.adobe.com

Arzneimittel und Lebensmittel können in Wechselwirkung treten – ein Beispiel ist Levodopa. Denn proteinreiche Kost wie beispielsweise Eiweißriegel können eine Wirkungsverminderung zur Folge haben. Darum sollten Patient:innen von Proteinbomben besser die Finger lassen.

Levodopa wird zur Behandlung von Parkinson sowie beim Restless-Legs-Syndrom eingesetzt. Allerdings nichr als Monotherapie, sondern in Kombination mit einem peripheren Decarboxylasehemmer wie beispielswiese Benserazid oder Carbidopa. Die Aminosäure ist eine Vorläufersubstanz von Dopamin und dient der Substitution eines zentralnervösen Dopaminmangels – Tremor und Rigor kann entgegengewirkt werden.

Parkinson oder auch Schüttellähmung tritt meist zwischen dem 50. und 79. Lebensjahr auf. Eine genaue Ursache ist bisher noch unbekannt. Klar ist aber, dass Nervenzellen im Gehirn absterben und es am Botenstoff Dopamin mangelt. Dopamin ist an der Bewegungssteuerung beteiligt. Fehlt der Botenstoff, können Bewegungsverlangsamung, Muskelstarre, Zittern oder Störungen im Haltereflex die Folgen sein. Die Erkrankung kann zwar behandelt, aber nicht geheilt werden. Zur medikamentösen Therapie können neben L-Dopa verschiedene Arzneistoffe eingesetzt werden; beispielsweise Dopaminagonisten wie Pramipexol oder Ropinirol. Beide Substanzen können die Wirkung des noch vorhandenen körpereigenen Dopamins verstärken.

Die Dosierung von Levodopa ist individuell und richtet sich nach der Schwere der extrapyramidalen Symptomatik und der Verträglichkeit. Die Behandlung mit Levodopa wird eingeschlichen. Die Tagesdosis kann im Behandlungsverlauf in wenigstens vier Einzeldosen eingenommen werden.

Levodopa und Eiweißriegel: Keine gute Kombi

Die gleichzeitige Einnahme einer proteinreichen Mahlzeit kann zu einer Wirkungsverminderung von Levodopa führen, darum sollten Patient:innen vom Eiweißriegel besser die Finger lassen.

Wie aber kommt es zu verringerten Blutspiegeln? Levodopa besitzt eine Ähnlichkeit zu Eiweißbausteinen. Der Wirkstoff und Aminosäuren konkurrieren um die gleichen Transporter und zwar nicht nur im Magen-Darm-Trakt, sondern auch an der Blut-Hirn-Schranke. Ist der Transporter vom Nahrungseiweiß belegt, kann Levodopa nicht mehr andocken und ins Blut aufgenommen werden. Wirkverlust oder Wirkungsschwankungen können die Folge sein. Während also eine eiweißreiche Ernährung die Wirkung abschwächen kann, kann eine eiweißarme Kost das Gegenteil bewirken und die Wirkung verstärken.



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