Die Versorgung mit dem Antidepressivum Bupropion ist in Österreich derzeit stark eingeschränkt. Es drohen deshalb akute Therapieabbrüche und gesundheitliche Verschlechterungen: Darauf macht die Privatklinik Hollenburg in einer Pressemitteilung aufmerksam.
Rückfall und Stress für Patient:innen
Bupropion, ein Noradrenalin-Dopamin-Wiederaufnahmehemmer (NDRI), besitzt aufgrund seines einzigartigen Wirkmechanismus eine besondere Bedeutung für Patient:innen, die auf andere Antidepressiva nicht ausreichend ansprechen, heißt es in der Pressemitteilung. Ein erzwungener Wechsel auf ungleichwertige Präparate oder abruptes Absetzen kann zu schwerwiegenden Problemen führen erklärt Prim. Dr. Gerald Grundschober von der Privatklinik Hollenburg. Weiters wird das Fehlen von Alternativen bemängelt.
Folgende Probleme bei einer Unterbrechung der Therapie mit Bupropion werden genannt:
- Rückfall oder Verschlechterung depressiver Symptome
- Entzugssymptome und Destabilisierung des Therapieverlaufs
- Erhöhter psychosozialer Stress und gesteigertes Risiko stationärer Aufenthalte
- Zusätzliche Belastungen für Ärzt:innen, Apotheken, Gesundheitssystem und nicht zuletzt auch für Angehörige
Tausende sind betroffen
In der Mitteilung heißt es: „Angesichts der bevorstehenden Feiertage, in denen die medizinische Versorgung schwerer ist, und auch der Weihnachtsfeste, in dem Familienkonflikte nicht selten aufflammen, verschärft sich die Problematik zusätzlich: Die stabile medikamentöse Unterstützung von Patient:innen in dieser Zeit hat deshalb eine besondere Dimension auch für deren Angehörige, die vom Lieferengpass somit indirekt betroffen sind.“
Rasches Handeln gefordert
Ärzt:innen berichten, dass die Lage bereits jetzt zu erheblichen Unsicherheiten bei der Therapie von Patient:innen führt. Die Privatklinik fordert daher ein
koordiniertes Handeln von den zuständigen Behörden, den Herstellern und den Apotheken.
OTS Privatklinik Hollenburg
