Praxis-Tipp: Bubble-Point-Test


Viktoria Gamsjäger

Symbolbild: Eine Spritze mit einem aufgesetzten Sterilfilter.
Der Bubble-Point-Test ist eine einfache Methode um die Funktionsfähigkeit des Filters zu testen.DarwelShots/AdobeStock_157203935

Bei der Herstellung von Augentropfen gibt es einiges zu beachten: Von der korrekten Einstellung der Isotonie bis hin zur Kompatibilität der gewählten Konservierungsmittel. Ein wesentlicher Teil ist auch die Inprozesskontrolle. Die Flüssigkeit wird dabei auf Klarheit, Farbe und Partikelfreiheit geprüft. Besonders wichtig ist der sogenannte Bubble-Point-Test. Einfach und effektiv prüft er die Funktionsfähigkeit des Filters.

In Apotheken erfolgt die Herstellung steriler Augentropfen zumeist mit Hilfe von Entkeimungsfiltern. Die Filtration findet direkt in das sterile Endbehältnis statt. Diese Methode eignet sich für thermolabile Arzneistoffe in Lösung und wird mithilfe von sogenannten Spritzenvorsatzfiltern durchgeführt.

Bei wässrigen Lösungen verwendet man hydrophile Membranen, meist aus Celluloseestern oder Polyethersulfon (PES). Ölige Lösungen werden durch hydrophobe Membranen wie Polytetrafluorethylen (PTFE) filtriert.

Die Porenweite der Filtermembran muss 0,22 Mikrometer betragen, um pathogene Keime wie Pseudomonas aeruginosa und Staphylococcus aureus zuverlässig zu entfernen.

Zu beachten ist auch, dass ein Zuschlag von zehn bis 20 Prozent der Augentropfenlösung eingewogen werden sollte, da es beim Filtrieren zu Verlusten kommt.

Bubble-Point-Test

Nach erfolgter Sterilfiltration ist es wichtig, die Dichtheit des Spritzenvorsatzfilters zu prüfen, um die Keimfreiheit der Augentropfen garantieren zu können. Dies geschieht mithilfe des sogenannten Bubble-Point-Tests, auch bekannt als Blasendruckmethode.

Hierzu wird eine leere Spritze vollständig mit Luft aufgezogen – meist handelt es sich um 10-Milliliter-Spritzen, daher wird der Kolben bis zur 10-ml-Markierung aufgezogen. Anschließend wird der verwendete Sterilfilter angebracht und die Spritze in ein mit Wasser gefülltes Becherglas getaucht. Der Kolben wird langsam heruntergedrückt. Es dürfen zunächst keine Luftblasen sichtbar sein.

Erst bei einem Restvolumen von zwei Millilitern dürfen erste Luftblasen aufsteigen. Bei öligen Augentropfen liegt die Toleranzgrenze bei drei Millilitern.

Beschädigte Membran: Erneutes Filtern

Treten bereits bei deutlich höheren Luftvolumina Blasen auf, ist die Filtermembran beschädigt. In diesem Fall ist die Funktionsfähigkeit des Spritzenvorsatzfilters nicht mehr gegeben. Die Zubereitung muss dann erneut durch einen neuen Filter in ein frisches, steriles Augentropfenfläschchen filtriert werden.



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