Prednisolon-Creme besser mit Prednisolonacetat


Nadine Tröbitscher

Creme, die aus einer Tube kommt
Bei wasserhaltigen Zubereitungen wird empfohlen, auf Prednisolonacetat auszuweichen, denn Prednisolon wandelt sich in Anwesenheit von Wasser in Prednisolon-Sesquihydrat um. Foto: New Africa/stock.adobe.com

Ist eine wasserhaltige Prednisolon-Creme verordnet und soll als magistrale Rezeptur hergestellt werden, sollte auf Prednisolonacetat ausgetauscht werden. Denn eine Umkristallisation von Prednisolon kann zur Kristallbildung führen.

Prednisolon vs. Prednisolonacetat

Prednisolon ist ein weißes bis fast weißes, kristallines Pulver und gehört zu den schwach wirksamen Externsteroiden. In der Regel wird der Arzneistoff in halbfesten Zubereitungen in einer Konzentration von 0,25 Prozent und 0,5 Prozent eingesetzt. Der rezeptierbare Bereich liegt bei pH 3 bis 6,5.
Besser Prednisolonacetat in wasserhaltigen Grundlagen

Bei wasserhaltigen Zubereitungen wird empfohlen, auf Prednisolonacetat auszuweichen, denn Prednisolon wandelt sich in Anwesenheit von Wasser in Prednisolon-Sesquihydrat um. Infolge der Umkristallisation kommt es zu einem Kristallwachstum. Die langen Kristalle bilden sich bereits nach 24 Stunden, und zwar auch, wenn die Rezeptur im Kühlschrank aufbewahrt wird. Da Prednisolon und Prednisolonacetat bei Anwendung auf der Haut als gleich stark wirksam gelten, ist keine Anpassung der Menge nötig.

Prednisolonacetat gehört zu den nicht halogenierten Glucocorticoiden und ist in wässrigen Zubereitungen stabil und in Wasser praktisch unlöslich – im Gegensatz zu Prednisolon, das aufgrund seiner physikalischen Instabilität in Form von langen nadelförmigen Kristallen zum Hydrat umkristallisiert. In hydrophilen Grundlagen liegt Prednisolonacetat suspendiert vor.

Der rezeptierbare Bereich von Prednisolonacetat liegt bei pH 4 bis 7, wobei das Stabilitätsoptimum bei pH 4,5 liegt. Die Rezeptursubstanz ist mikrofein gepulvert erhältlich und kann auch als 1-prozentige Prednisolonacetat-Verreibung mit Basiscreme sowie als 10-prozentiges Prednisolonacetat-Konzentrat mit Vaseline weiterverarbeitet werden.

Der Arzneistoff kommt in topischen Zubereitungen zur Behandlung Corticoid-empfindlicher chronischer Dermatosen zum Einsatz. Prednisolonacetat gehört zu den schwach wirksamen Glucocorticoiden der Wirkstärkeklasse I und besitzt im Vergleich zu Hydrocortison eine 4- bis 5-mal höhere Wirkung. Die Zubereitungen werden in der Regel im Rahmen der Kurztherapie angewendet.

Die Herstellung ist mit Basiscreme möglich und kann in der Fantaschale oder im automatischen Rührsystem erfolgen. Wird mit der Hand gerührt, wird die Rezeptursubstanz in den Mittelkettigen Triglyceriden angerieben, bevor die Basiscreme dazukommt. Abgefüllt wird in eine Kruke oder Aluminiumtube. Eine zusätzliche Konservierung der Zubereitung ist nicht notwendig. Das in der Basiscreme enthaltene Propylenglykol ist in ausreichender Konzentration enthalten.



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