Bis Ende November findet in Tirol die Aktion „Lunge im Zentrum“ statt. Ziel ist es, dass Menschen mit Asthma oder COPD die Anwendung ihres Inhalators optimieren. Mehr als 130 Tiroler Apothekenbetriebe nehmen an dem Projekt teil – so auch Apotheker Mag. Clemens Feldmann mit seiner Engel Apotheke in Telfs. Er berichtet von großem Andrang und dankbaren Kund:innen.
Im Rahmen des Projekts erhalten alle Tiroler Apotheken ein eigenes Gerät, mit dem der Atemfluss von betroffenen Patientinnen und Patienten gemessen wird. Basierend auf den Ergebnissen geben Apothekerinnen und Apotheker Hinweise und Hilfestellung zur richtigen Anwendung von Inhalatoren, heißt es in der Presseaussendung der Österreichischen Apothekerkammer. Die Aktionswochen werden von der Tiroler Apothekerkammer in Kooperation mit der REHAmed-Tirol und der Universität Innsbruck veranstaltet.

Mag. Clemens Feldmann aus der Engel Apotheke in Telfs erzählt über die Nachfrage: „Die Aktion wird mit großem Interesse angenommen. Wir sprechen potenziell geeignete Kund:innen aktiv in der Apotheke an, haben aber auch Anfragen von Kund:innen, die über die Aktion auf unseren Social-Media-Kanälen informiert wurden.“ Er und sein Team führen daher täglich mehrere Atemfluss-Messungen durch.
Nicht jeder Inhalator ist für alle Patientinnen bzw. Patienten geeignet. Faktoren wie die Atemmuskulatur, die Atemzugkraft und die richtige Koordination spielen eine Rolle. Das bemerkt auch Feldmann in diesem kurzen Aktionszeitraum: „Wir sehen eine eindeutige Tendenz dazu, dass der Inhalator oftmals geeignet ist, aber die betroffenen Personen ihn nicht richtig verwenden. Durch eine erneute Schulung erzielen wir in weiterer Folge gute Ergebnisse in der Verwendung des oftmals schon länger in Verwendung befindlichen Inhalators.“

Ist ein verschriebener Inhalator für einen Menschen gänzlich ungeeignet, wird zur Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin geraten, um das Gerät auszutauschen. Ein begleitender Fragebogen wurde hierzu mit der Universität Innsbruck erarbeitet.
Über 130 Betriebe
„Gesundheitsversorgung muss dort ankommen, wo sie gebraucht wird“, ist Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele überzeugt. „Die Initiative ‚Lunge im Zentrum‘ setzt genau hier an: Mit niederschwelligen Tests in mehr als 130 Tiroler Apotheken wird die richtige Anwendung geprüft und eine passgenaue Beratung angeboten. Denn Prävention bedeutet, gesundheitliche Probleme zu vermeiden, bevor sie entstehen. Die Aktionswochen sind damit ein starkes Signal für patientenorientierte Gesundheitsversorgung in Tirol.“
Schokolade fürs Team
Auch Feldmann bekommt durchwegs eine positive Rückmeldung der Kundschaft, denn: „Die Personen sind dankbar und erfreut, dass man sich Zeit für sie nimmt und sie professionell berät und geduldig erklärt.“ Besonders in Erinnerung ist ihm und seinem Team eine ältere Dame geblieben: „Sie hat uns Schokolade vorbeigebracht, weil sie sich so gut betreut gefühlt hat“, freut sich Feldmann. Für den Apotheker wäre es durchaus vorstellbar, die Messung auch über den Aktionszeitraum hinaus anzubieten. „Über eine Fortsetzung werden wir jedoch zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden“, erklärt er.
Apotheke als Nahversorger
„Apotheken sind wichtige Gesundheits-Nahversorger für die Tirolerinnen und Tiroler. Mit Öffnungszeiten von durchschnittlich 50 Stunden pro Woche und unserem direkten Kontakt zu den Patient:innen wollen wir künftig einen noch größeren Beitrag zur Gesundheit der Menschen leisten“, betont Matthias König-Mitterhauser, Präsident der Apothekerkammer Tirol.
„Deshalb arbeiten Apothekerinnen und Apotheker laufend daran, Angebote im Bereich der Prävention zu erweitern. Es freut uns sehr, dass wir mit den Aktionswochen ein interdisziplinäres Projekt starten können, an dem Apotheken, Ärzte und Wissenschaft eingebunden sind. Unsere starke Zusammenarbeit bringt Vorteile für die Versorgungsqualität von Patientinnen bzw. Patienten und führt mittelfristig zu niedrigeren Folgekosten für das Gesundheitssystem. Außerdem zeigt die Kooperation, wie es Ärzte- und Apothekerschaft gemeinsam gelingt, die Therapie von Betroffenen zu optimieren.“
