Wirtschaftlich angespannte Lage für Apothekenbetriebe und Angestellte spürbar


Viktoria Gamsjäger

PKAs sitzen beim Vortrag der ApoLife Gruppe an deren PKA-Tag.
In Leoben sind sich die PKAs einig: Die Lage ist wirtschaftlich angespannt. Kunden kaufen weniger und auch neues Personal wird merklich weniger eingestellt.APOLIFE

Die Verkaufszahlen und Stimmen vom PKA-Tag der ApoLife Apothekengruppe zeichnen ein deutliches Bild: In Österreich herrscht eine angespannte wirtschaftliche Lage. Das spüren Apothekenbetriebe, Mitarbeiter:innen und Kund:innen gleichermaßen.

Umsatzrückgang im 3. Quartal

Die ApoLife Apothekengruppe präsentiert die kumulierten Verkaufszahlen ihrer 115 Mitglieds-Apotheken in ganz Österreich. Im 3. Quartal 2025 ist der gemeinsame Umsatz nominell gegenüber dem Vergleichszeitraum 2024 um 1,09 Prozent angestiegen; vor dem Hintergrund der (rollierenden) Inflation von 3,5 Prozent ergibt dies einen deutlichen wertmäßigen Umsatzrückgang.

Mag. Martin R. Geisler, Generalsekretär der ApoLife Apothekengruppe, erklärt zu den veröffentlichten Verkaufszahlen: „Österreichs Bevölkerung wächst, die gesundheitlichen Herausforderungen nehmen zu – nur in den Apotheken entwickeln sich alle wichtigen Kennzahlen nach unten. Für unsere systemrelevante Branche bedeutet dieser anhaltende Rückgang nichts Gutes. Ohne konsequentes Gegensteuern und eine deutliche Kostenbremse wird die hohe Beratungsqualität und die Verfügbarkeit 24/7 kaum zu halten sein.“

PKA-Tag: Kunden kaufen deutlich weniger

Am 11. Oktober versammelte der jährliche PKA-Tag der ApoLife Apothekengruppe mehr als 150 Teilnehmer:innen aus Apotheken aus ganz Österreich in Leoben. Das fachlich dichte Programm umfasste neben Vorträgen auch Workshops zu aktuellen Themen und Präsentationen von Industriepartnern.

Während die Stimmung vor Ort untereinander ausgezeichnet war, ließen die anwesenden, großteils jungen Mitarbeiter:innen keine Zweifel über die Stimmung in den Apotheken aufkommen: „Die wirtschaftliche Lage ist sehr angespannt“, so eine PKA aus Ostösterreich. „Das spüren wir sowohl an der Situation der Apotheke selbst, aber auch in den täglichen Gesprächen an der Tara. Viele Kund:innen sind verunsichert und halten sich mit Einkäufen abseits der verschreibungspflichtigen Medikamente deutlich zurück. Ebenso sind die Investitionen in den Apotheken bis hin zu neuem Personal merkbar zurückgegangen – als PKA tauschen wir uns ja jedes Jahr über diese Themen aus und sehen daher die langfristigen Veränderungen.“

Diese Einschätzung, die so oder ähnlich oft zu hören war in Leoben, korreliert mit den Ergebnissen der jüngsten Umfrage unter den ApoLife Apotheker:innen und den laufenden Verkaufszahlen.

„Investitionsrückstau begleitet Apotheken“

Geisler fasst zusammen: „Real sinkende Einnahmen, wirtschaftlicher Druck und der dadurch erzwungene Investitionsrückstau begleiten Österreichs Apotheken nun schon einige Zeit – und das hat Konsequenzen weit über die Inhaber:innen hinaus. Wir schulen, vernetzen und motivieren die PKAs in unseren Apotheken, so gut wir können. Auf die immer schwierigeren Rahmenbedingungen haben wir jedoch leider keinen Einfluss.“ Umso wichtiger sind Veranstaltungen wie dieser PKA-Tag, wo Best Practices geteilt werden und herausragende Leistungen – die dank enormem Einsatz trotz aller Widrigkeiten gelingen – ausgezeichnet werden.



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