Wer lange Luft mit hoher Feinstaubkonzentration ausgesetzt ist, riskiert Stoffwechselveränderungen und Insulinresistenz. Zu diesem Ergebnis kam ein Team von Forschenden der Universität Zürich nach Experimenten mit Labormäusen. Feinstaub ist schädlich für Lunge und Herz, wie die Universität Zürich (UZH) in einer Aussendung am Donnerstag bekannt gab.
Die Forscher wollten herausfinden, wie sich eine langfristige Belastung durch verschmutzte Luft auch auf die Regulierung des Blutzuckerspiegels und die Funktion des Stoffwechsels auswirkt. Um ihre Arbeit durchzuführen, verwendeten sie Labormäuse. 24 Monate lang, fünf Tage pro Woche und sechs Stunden pro Tag atmeten die Nagetiere Luft ein, die mit Feinstaubpartikeln angereichert war. Diese Belastung entspricht in etwa der Exposition eines Menschen in einer städtischen Umgebung.
Besondere Aufmerksamkeit wurde dem braunen Fettgewebe gewidmet. Dieses hat die Aufgabe, Kalorien zu verbrennen und Wärme zu produzieren. Es zeigte sich, dass die Mäuse nach fünf Monaten feinstaubbelasteter Luft Stoffwechselstörungen und eine geringere Insulinempfindlichkeit aufwiesen.
Fettansammlungen wegen Feinstaub
Die Funktion des braunen Fettgewebes hat sich bei diesen Mäusen drastisch verändert. Die Störungen betrafen insbesondere die Aktivitäten wichtiger Gene, wie Professor Francesco Paneni von der UZH und dem Universitätsspital Zürich in der Aussendung feststellt.
Diese Veränderungen führten zu einer Ansammlung von Fett, zu Anzeichen von Gewebeschäden und einer erhöhten Morbidität des Bindegewebes. Ursache für diese Funktionsstörungen sind zwei Enzyme, die die Funktion der Zellen gestört haben.
Die Studie zeigt also, dass die Exposition gegenüber sehr feinen Luftschadstoffen mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern (2,5 millionstel Meter) Insulinresistenz verursacht und zu Stoffwechselerkrankungen führt. Prävention und mögliche Behandlungen könnten sich auf die Ergebnisse dieser Arbeit stützen.
APAMED