665.000 Vogelgrippe-Impfdosen für Europa gesichert


von

Ulrike Krestel

Ziel des Abkommens ist es, die Ausbreitung oder Ausbrüche in Europa zu verhindern.AdobeStock_583686121/James Thew

Die EU-Kommission hat vertraglich 665.000 Impfdosen gegen die Übertragung der Vogelgrippe von Tieren auf Menschen für mehrere europäische Staaten gesichert. Der Impfstoff ist für Menschen bestimmt, deren Risiko für Kontakte mit Vogelgrippe besonders hoch ist, das sind etwa Mitarbeitende von Geflügelfarmen oder Tierärztinnen und Tierärzte.

Die Kommission betont, dass das Europäische Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) das Risiko durch Vogelgrippe für die Bevölkerung derzeit als gering einschätze. Indes vermeldete jedoch die WHO von einem Fall in Indien. Ein vierjähriges Kind ist schwer erkrankt. Bei der Infektion handle es sich um den Subtypen Influenza A (H9N2).

Vertrag gilt vier Jahre

Das Abkommen über die Impfdosen sei mit der britischen Firma Seqirus UK Ltd geschlossen worden, teilte die brüsseler Behörde am 11. Juni mit. “Ziel ist es, die Ausbreitung oder mögliche Ausbrüche der Vogelgrippe in Europa zu verhindern und die Bürger und ihre Lebensgrundlagen zu schützen”, so die EU-Kommission. Unterzeichnet haben Dänemark, Lettland, Frankreich, Zypern, Litauen, Malta, die Niederlande, Österreich, Portugal, Slowenien, Finnland, Griechenland, Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Island und Norwegen. Deutschland beteiligt sich derzeit nicht an dieser gemeinsamen Impfstoffbeschaffung.

Der nun geschlossene Vertrag beinhaltet eine Lieferung von bis zu 665.000 Dosen des aktuellen Zoonose-Influenza-Impfstoffs Seqirus sowie eine Option auf weitere 40 Millionen Dosen während der Vertragslaufzeit von vier Jahren.

Derzeit geringes Risiko, Vorsicht geboten

Die Kommission betont jedoch, dass das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) das Risiko durch Vogelgrippe für die Bevölkerung derzeit als gering einschätze. Für Menschen, die mit infizierten Vögeln und Säugetieren arbeiteten oder ihnen ausgesetzt seien, werde das Risiko als gering bis mäßig angesehen. “Einige Varianten können jedoch Mutationen entwickeln, die ihr Potenzial zur Infektion anderer Arten, einschließlich des Menschen, erhöhen.”

Kind in Indien schwer erkrankt

Kürzlich vermeldet

Die Vogelgrippe oder Aviäre Influenza wird wie die Grippe beim Menschen durch Influenza-A-Viren hervorgerufen, allerdings durch andere Subtypen. Derzeit grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle. Der Erreger befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bei vielen Säugetieren gefunden, darunter Katzen, Bären und Robben.

Zur Mitteilung der EU-Kommission

APAMED



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