Aufklärungskampagne: Medikamente sind keine Zuckerl


Redaktion

Symbolbild: Viele Bunte Medikamente sind mit Bonbons gemischt.
Eine EU-weite Kampagne soll den verantwortungsvollen Umgang mit rezeptfreien Medikamenten in den Fokus rücken.Anat art/AdobeStock_1513097615

„Lesen Sie die Gebrauchsinformation, befolgen Sie die Anweisungen und wenden Sie rezeptfreie Medikamente stets verantwortungsvoll an“, lautet die gemeinsame Botschaft aller an der EU-weiten Kampagne #MedicinesAreNotSweets beteiligten europäischen Arzneimittelagenturen. Ziel ist es, Patient:innen für den richtigen Umgang mit rezeptfreien Medikamenten zu sensibilisieren.

Die Kampagne wird von 30 EWR-Ländern getragen, in Österreich vom Gesundheitsministerium (BMASGPK) und der AGES unterstützt und richtet sich an alle Personen, die häufig oder auch nur gelegentlich rezeptfreie Medikamente wie Schmerzmittel, Nasensprays, Magenschutz oder Hustensaft einnehmen.

Fast 5.000 Medikamente rezeptfrei zu kaufen

„In Österreich gibt es fast 5.000 Medikamente, die man ohne Rezept kaufen kann. Diese Medikamente wirken nachweislich, können aber auch Nebenwirkungen haben. Deshalb ist es wichtig, dass man vor der Einnahme den Beipackzettel sorgfältig liest. Nur wenn man die Gebrauchsanweisung gut kennt, kann das Medikament richtig wirken und mit höchstmöglicher Sicherheit angewendet werden“, betont Gesundheitsministerin Korinna Schumann die wichtige Botschaft für die Patient:innen-Sicherheit und die sichere Anwendung von sogenannten OTC-Produkten.

„Kein Medikament ist jedoch völlig ohne Risiko und gerade die eigenverantwortliche Behandlung von Symptomen oder Erkrankungen mit rezeptfreien Medikamenten verlangt ein besonders hohes Maß an Achtsamkeit“, sagt Günter Waxenecker, Geschäftsfeldleiter der AGES Medizinmarktaufsicht.

Aufklärung wichtig bei OTC-Produkten

Da die Anwendung rezeptfreier Medikamente grenzüberschreitend ist, haben sich die europäischen Länder in der Kampagne „Medikamente sind keine Bonbons“ (engl. „medicines are not sweets“) zusammengeschlossen. Sie erinnern an die wichtigsten Schritte, die für eine sichere Anwendung dieser Medikamente notwendig sind: Sorgfältiges Lesen der Gebrauchsinformation, Beachten der korrekten Dosierung, Einhalten der empfohlenen maximalen Anwendungsdauer und, falls keine Besserung eintritt, immer rasche Rücksprache mit einer Ärztin/einem Arzt.

Apotheken als niederschwellige Anlaufstelle

Den Apotheken spielen hier ebenfalls eine große Rolle: Als niederschwellige Anlaufstelle leisten sie täglich Aufklärungsarbeit und sorgen für Anwendungssicherheit. Rund 7.000 Apothekerinnen und Apotheker beraten täglich bis zu 600.000 Kund:innen vor Ort in der Apotheke.

Die Aufklärungskampagne „Medikamente sind keine Bonbons“ ist die erste gemeinsame Kampagne der Heads of Medicines Agencies (HMA), dem Netzwerk der nationalen Arzneimittelagenturen in Europa, die für die Regulierung und Überwachung von Arzneimitteln zuständig sind. Die HMA kooperiert eng mit der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und der Europäischen Kommission (EC), um die Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit von Arzneimitteln in Österreich und Europa zu gewährleisten.

OTS APAMED



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