Aus für mRNA-Impfstoffe


Redaktion

Eine Hand hält eine Spritze, eine andere deutet Stop.
Die US-Regierung stoppt ihre eigene mRNA-Impfstoffforschung.Thaut Images/AdobeStock_437145099

mRNA-Impfstoffe würden nicht wirksam vor Infektionen schützen, sagt US-Gesundheitsminister und bekennender Impfgegner Kennedy. Deshalb wird die eigene Forschung auf dem Gebiet eingestellt. Man will den Schwerpunkt auf andere Impfstoffplattformen legen.

Das US-Gesundheitsministerium wird die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen im Rahmen seiner biomedizinischen Forschungsabteilung nach eigenen Angaben einstellen. Wie das Ministerium diese Woche mitteilte, sind von der Sparmaßnahme insgesamt 22 Projekte im Wert von fast 500 Millionen Dollar betroffen. Die Entscheidung sei nach einer umfassenden Überprüfung von Investitionen im Zusammenhang mit mRNA, die während der Coronapandemie eingeleitet wurden, gefallen.

mRNA-Impfstoffe nicht wirksam

Amerikas Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. sagte dazu, dass das Ministerium diese Programme einstelle, weil die Daten zeigten, dass diese Impfstoffe nicht wirksam vor Infektionen der oberen Atemwege wie Covid und Grippe schützen würden. Wissenschaftliche Beweise lieferte er im Zusammenhang mit seiner Erklärung jedoch nicht. Kennedy zufolge sollen die eingesparten Mittel nun auf “sicherere, breiter angelegte Impfstoffplattformen” umverlegt werden.

Der Vertrag mit Moderna für die späte Entwicklungsphase des Vogelgrippeimpfstoffs für den Menschen wurde bereits gekündigt. Laut der Behörde sollen auch mehrere Ausschreibungen im Vorfeld der Auftragsvergabe abgelehnt oder annulliert werden, darunter Angebote von Pfizer, Sanofi Pasteur, CSL Seqirus, Gritstone und anderen. Auch das deutsche Biotechunternehmen BioNTech ist in diesem Bereich aktiv. Die biomedizinische Forschungsabteilung des US-Gesundheitsministeriums unterstützt Unternehmen bei der Entwicklung medizinischer Hilfsmittel zur Bewältigung von Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit und hatte auch während der Pandemie Milliarden von Dollar für die Entwicklung von Covid-19-Impfstoffen bereitgestellt.

WHO warnt vor Folgen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor den negativen Folgen dieser Maßnahme. „Das ist natürlich ein schwerer Rückschlag”, sagte der Leiter des WHO-Beratergremiums für Immunisierung, Joachim Hombach, am Donnerstag vor Journalisten.

mRNA-Impfstoffe seien eine „sehr bedeutsame Technologie”, schnell „anpassbar” und daher „besonders nützlich” für die Entwicklung von Impfstoffen gegen neue Gesundheitsgefahren und mögliche Pandemien, fügte Hombach an. Trotz des „bedauerlichen und zeitlich ungünstigen” Schrittes der US-Regierung sei sein Gremium aber zuversichtlich, dass die Forschungsarbeit in diesem Bereich weitergehen werde.

APA



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