Kochsalzlösung-Mangel verschärft sich nach Hurrikan Helene


von

Ulrike Krestel

Infusionslösungen aus Deutschland und Europa werden vermehrt in die USA geliefert, was die Versorgungslage in Europa belasten könnte.AdobeStock_396849382/Ralf

Der Mangel an Kochsalzlösung droht sich aufgrund eines akuten Engpasses in den USA, ausgelöst durch den Hurrikan “Helene”, weiter zu verschärfen. Eine Sprecherin des Pharmaunternehmens Fresenius Kabi erklärte, dass Infusionslösungen aus Deutschland und Europa vermehrt in die USA geliefert werden, was die Versorgungslage in Europa über alle Verpackungsgrößen hinweg zusätzlich belasten könnte. “Helene” habe den größten Produktionsstandort für Infusionslösungen in den USA schwer beschädigt.

Schon jetzt berichten deutsche Krankenhäuser über Lieferengpässe. Ein Grund dafür seien Produktionsprobleme bei den Injektionsflaschen, so die Sprecherin. “Fresenius Kabi meldete den Behörden bereits im März und Mai einen Lieferengpass für isotonische Kochsalzlösungen in Glasflaschen (50ml und 100ml)”, erklärte sie. Ursache sei ein Engpass bei einem Glasflaschenlieferanten. Aktuell könne das Unternehmen etwa 80 Prozent des durchschnittlichen Bedarfs der letzten Monate decken.

Zusätzlich trage die steigende Nachfrage nach isotonischer Kochsalzlösung zum Engpass bei. Der demografische Wandel, eine Zunahme an Operationen sowie Vorratshaltungen führten zu einem erhöhten Bedarf, während nur noch wenige Hersteller auf dem Markt aktiv seien, betonte die Sprecherin.

Hurrikan “Helene” traf Ende September in Florida auf die Küste und zog anschließend durch mehrere südöstliche US-Bundesstaaten. Mehr als 230 Menschen starben, zahlreiche Gebäude wurden beschädigt oder zerstört, und große Gebiete wurden überschwemmt. “Helene” gilt als der verheerendste Sturm in der Region seit Hurrikan “Katrina” im Jahr 2005.



Newsletter

Bleiben Sie stets informiert!