Tropenkrankheit ohne Tropen: Mehrere West-Nil-Fälle in Italien


Redaktion

Mücke saugt aus einem Körper.
Ursprünglich in Uganda entdeckt wird das West-Nil-Virus nun offensichtlich auch von europäischen Mücken übertragen.mycteria/AdobeStock_111872748

In Italien wurden mehrere Fälle des West-Nil-Virus gemeldet. Eine Pensionistin ist letzte Woche daran verstorben. Vor allem für ältere Menschen ist das Virus, das sich in Folge des Klimawandels weiter in Mitteleuropa ausbreiten könnte, gefährlich.

In Italien ist eine 82 Jahre alte Frau an den Folgen einer Infektion mit dem West-Nil-Virus gestorben. Die Pensionistin aus der Gemeinde Nerola nördlich von Rom war vergangene Woche mit Fieber ins Krankenhaus eingeliefert worden, wie die Behörden mitteilten.

Nach offiziellen Angaben gibt es aktuell in der Region rund um die italienische Hauptstadt noch sechs weitere bestätigte Fälle von West-Nil-Virus-Infektionen. Zwei Patienten im Alter von 63 und 72 Jahren befinden sich demnach in kritischem Zustand im Krankenhaus. Die Behörden richteten eine Taskforce ein.

Durch Mücken übertragen

Das Virus wird durch Mückenstiche übertragen. Schwerere und tödliche Verläufe betreffen meist ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Nur etwa ein Prozent der Infektionen führen zu schweren neuroinvasiven Erkrankungen. Auch in Deutschland gibt es seit mehreren Jahren immer wieder Infektionen. Generell wird von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgegangen, da eine Infektion in etwa 80 Prozent der Fälle ohne Symptome verläuft.

Das West-Nil-Virus stammt ursprünglich vom afrikanischen Kontinent und wurde vermutlich über Zugvögel eingeführt. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Berlin können über Vögel infizierte Mücken das Virus auf Menschen und andere Säugetiere übertragen. Experten gehen davon aus, dass die Fallzahlen infolge des Klimawandels steigen werden.

APA



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