Am Weltherztag steht das Herz im Mittelpunkt: 2025 macht die World Heart Federation (WHF) unter dem Motto „Don’t Miss a Beat“ darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, Warnsignale ernst zu nehmen und rechtzeitig vorzubeugen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen weltweit – dabei ließen sich viele Fälle durch gesunde Lebensweise und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen verhindern.
„Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind auch in Österreich die häufigste Todesursache. Im Rahmen der jährlichen ärztlichen Vorsorgeuntersuchung werden Risikofaktoren zuverlässig und unkompliziert erfasst und nötige Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Behandlung von herzspezifischen Erkrankungen abgeleitet“, sagt Allgemeinmediziner Artur Wechselberger anlässlich des Weltherztags am 29. September. Voraussetzung sei aber, dass man das jährliche, kostenlose Vorsorgeprogramm auch wirklich in Anspruch nimmt.
Vorsorgeuntersuchung: Im Schnitt nur alle drei Jahre
In Österreich gehen laut Angaben der Sozialversicherung jährlich ca. 12,4 Prozent der in Frage kommenden Bevölkerungsgruppe zur Vorsorgeuntersuchung. Da die Menschen im Durchschnitt nur alle drei Jahre gehen, erreicht man knapp 40 % der Bevölkerung. „Da ist noch viel Luft nach oben“, appelliert Wechselberger gerade in Hinblick auf die Herzgesundheit für eine höhere Teilnahme: „Mit der Untersuchung wird – und das schon seit Jahrzehnten – gerade auch die Herzvorsorge sehr gut abgedeckt. Denn es werden genau jene fünf Risikofaktoren untersucht, die maßgeblich zur Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen.“, weiß der Vorsorgemediziner.
Wichtig: Big Five erkennen
Die sogenannten „Big Five“ umfassen jene fünf Risikofaktoren, die das Herz besonders stark belasten, aber durch den eigenen Lebensstil beeinflusst werden können: Bluthochdruck, Rauchen, erhöhte Cholesterinwerte, Diabetes und Übergewicht. Sie lassen sich frühzeitig feststellen – und vor allem wirksam verändern. Die Deutsche Herzstiftung appelliert: „Wer rechtzeitig aktiv wird, kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirksam vorbeugen und gewinnt damit mehr gesunde Lebenszeit.“
Früherkennung wichtig
Schon bei der Anamnese zu Beginn der Untersuchung könnten durch die Erfassung aktueller Beschwerden, des Lebensstils, früherer Erkrankungen und familiärer Vorbelastungen Risikofaktoren sehr gut abgeschätzt werden. Weitere wichtige Aufschlüsse würden die körperliche Untersuchung und der Bluttest geben. Beim Abhören könnten Unregelmäßigkeiten bei Frequenz und Rhythmus des Herzens festgestellt werden, beim Blutdruckmessen ein zu hoher Blutdruck. Die Blutuntersuchung liefere wichtige Informationen zum Blutzucker und den Blutfettwerten. „Ein zu hoher Blutzucker kann ein Hinweis auf Diabetes mellitus sein, was wiederum die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt. Ebenso kann ein hoher Cholesterinspiegel zu Arterienverkalkung führen, also das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen“, nennt Wechselberger nur einige Parameter.
Lassen die Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchung auf bedenkliche Abweichungen bei Stoffwechsel- und Herzfunktionen schließen und somit auf ein erhöhtes Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen, müssten eventuell weitere diagnostische, jedenfalls aber diätetische Maßnahmen, Lebensstiländerungen und regelmäßige Kontrollen folgen. „Gerade der Lebensstil mit vernünftiger Ernährung, dem Verzicht auf das Rauchen, ausreichenden sportlichen Aktivitäten und die Reduktion eines erhöhten Körpergewichtes tragen wesentlich zur Herzgesundheit bei“, verweist Wechselberger auf gesicherte medizinische Erkenntnisse, die einfach umzusetzen wären. Ebenso wichtig ist die Einstellung eines bei der Vorsorgeuntersuchung entdeckten Bluthochdrucks.
APAMED OTS ÖÄK