Apothekenmarke wirbt für Shopapotheke


Astrid Janovsky

Mann schaut auf Werbanzeige auf seinem Handy.
Wer auf Instagram unterwegs ist, bekommt zur Produktwerbung unter Umständen auch gleich den Link zur Shopapotheke angezeigt.Instagram/TARA24

Viele Apothekenmarken bekennen sich zum Vertriebsweg über die niedergelassene Apotheke. Manchmal findet die Ware trotzdem ihren Weg in andere Verkaufskanäle – manchmal scheinen Firmen den Onlineverkauf aber auch aktiv zu forcieren. So gesehen bei den Immundoc-Produkten von Doc Phytolabor.

Da staunte ein Apotheker nicht schlecht: Als er durch Instagram scrollte, tauchte die Werbung für ein Produkt auf, das bei ihm in der Apotheke prominent in der Freiwahl steht. Aus der anfänglichen Freude über die Werbeaktion von Doc Phytolabor wurde aber bald Ärger. Denn während die Werbeanzeige lief, poppte der Hinweis auf, das Produkt gleich bei Shopapotheke zu bestellen – mit direktem Link zum Onlinehändler.

Von der Homepage zur Onlineapotheke

Geht man auf die Homepage der Immundoc-Produktserie, bietet sich ein ähnliches Bild. Wer auf den Button „jetzt kaufen“ klickt, wird je nach Artikel entweder direkt auf die Seite einer Onlineapotheke weitergeleitet oder erhält mehrere große Onlineanbieter zur Auswahl, zu denen man direkt verlinkt wird. Zwar ist da auch der Hinweis auf die öffentliche Apotheke gegeben, der ist aber farblich so dezent gehalten, dass er neben den Online-Links kaum auffällt. Fun Fact am Rande: Wer ausgewählte Produkte in Deutschland bestellen möchte, wird nicht zu den üblichen Verdächtigen im Onlineapothekenmarkt weitergeleitet, sondern zu Amazon.

Große Marken zeigen Apothekentreue

Eine stichprobenartige Recherche auf den Homepages der großen Apotheken-marken zeigt, dass sich diese durchwegs partnerschaftlich zu ihrem Vertriebsweg über die niedergelassenen Apotheken zeigen. Bei zehn Testsuchen wurde lediglich von einer Firma (Institut Allergosan) auf den eigenen Onlineshop verwiesen (dort ist aber vor dem Link zum eigenen Shop jener zur Apothekensuche angebracht), bei allen anderen gabt es entweder gar keine Weiterführung zum Kauf der präsentierten Produkte (wie etwa bei Klosterfrau oder Bayer) oder einen Link zur Suche einer stationären Apotheke in Käufernähe (zum Beispiel bei Ursapharm und Apomedica).



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