Der Patentschutz für zwei häufig verordnete Präparate zur Behandlung von Osteoporose beziehungsweise Knochentumoren ist abgelaufen. Pharmafirmen stehen mit ihren Biosimilars bereits in den Startlöchern und erste Zulassungen sind auch schon erteilt. Der tatsächliche Markteintritt wird vermutlich in den nächsten Monaten erfolgen. Das Besondere für die Apotheken: Es handelt sich um den identen Wirkstoff, aber in unterschiedlichen Indikationen (und Stärken). Man kann also schon mal Platz in Medikamentenkühlschrank frei machen.
Zahlreiche Zulassung gibt es dieser Tage für Biosimilars mit dem Wirkstoff Denosumab. Dieser ist einer der Big Player am Markt der Knochenaufbau-Präparate. Im Unterschied zu Generika, die in ihrem Produktnamen Bezug auf den Wirkstoff nehmen, ist dies bei Biosimilars nicht der Fall. Die kreativen Freinamen machen es Apotheken daher schwerer, auf den ersten Blick die Zugehörigkeit zum Originator zu erkennen.
Denosumab ist der Wirkstoff der beiden Original-Präparate Xgeva und Prolia von Amgen. Es handelt sich dabei um einen humanen monoklonaler Antikörper, der den Rezeptor-Aktivator des Nuklearfaktor-Kappa-B-Liganden (RANKL) hemmt und dadurch die Entwicklung von Osteoklasten, den für den Knochenabbau zuständigen Zellen, verhindert.
Xgeva und sich darauf beziehende Biosimilars sind für die Prävention skelettbezogener Ereignisse bei Erwachsenen mit fortgeschrittenen bösartigen Erkrankungen des Knochens sowie für die Behandlung von Erwachsenen und skelettreifen Jugendlichen mit Riesenzelltumoren des Knochens angezeigt. Prolia und sich auf dieses Produkt beziehende Biosimilars sind zur Behandlung von Osteoporose bei Frauen nach den Wechseljahren und bei Männern mit erhöhtem Frakturrisiko indiziert.
Es darf erwartet werden, dass im Laufe des Jahres noch mehr Biosimilars der beiden Erfolgspräparate auf den Markt kommen werden. Das könnte im einen oder anderen Apothekenkühlschrank eng werden.
APA