Neun von zehn Österreicher:innen investieren bewusst in ihre langfristige Gesundheit. Longevity prägt zunehmend das Einkaufsverhalten. Das eröffnet dem Handel – und nicht zuletzt den Apotheken – viele neue Chancen, wie eine Studie des Handelsverbandes belegt.
„Ein langes, gesundes und aktives Leben ist kein Wunschdenken mehr, sondern ein klar artikuliertes Bedürfnis unserer Gesellschaft. Der österreichische Einzelhandel hat hier enormes Potenzial, künftig noch stärker zum Partner der Kund:innen für ein gesundes Leben zu werden“, so Rainer Will ,Geschäftsführer des freien, überparteilichen Handelsverbandes, anlässlich des aktuellen Consumer Checks zum Thema Longevity.
Die von Reppublika Reseach im Juni 2025 durchgeführte Online- Befragung (n = 1.008, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung) widmete sich der Frage, wie wichtig den Menschen gesundes Altern ist, wie sie ihr Verhalten deshalb verändern – und was sie sich in diesem Zusammenhang vom Handel erwarten.
„Longevity” wenig bekannt, aber präsent
Zwar ist der Begriff „Longevity“ noch längst nicht überall bekannt – nur 19 Prozent der Befragten haben ihn bereits gehört – dennoch ist das Thema sehr präsent. „81 Prozent der Bevölkerung geben an, dass ihnen ein gesundes und aktives Altern wichtig ist. Und auch die Investitionsbereitschaft ist in hohem Maße vorhanden. Beeindruckende 89 Prozent der Befragten geben gezielt Geld dafür aus, um ihre langfristige Gesundheit und Lebensqualität zu fördern“, so Will. Immerhin 11 Prozent der Befragten geben bewusst Geld für Anti-Aging- Produkte im Drogeriemarkt aus, 9 Prozent für ästhetische oder medizinische Behandlungen , 8 Prozent für Anti-Aging-Produkte aus der Apotheke.
Fast ein Drittel (29 Prozent) nutzen außerdem regelmäßig Wellness- oder Gesundheitseinrichtungen , 22 Prozent haben Fitness- oder Gesundheits-Apps auf ihrem Smartphone installiert, 19 Prozent eine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio . Gesundheits- oder Bewegungskurse (z. B. Yoga) nutzen 17 Prozent, und 15 Prozent nutzen Biohacking-Gadgets , also Geräte, die verwendet werden, um den eigenen Körper und/oder Geist zu optimieren (Smart Watch, Schlaftracker, Smart Ring etc.).
Verzicht auf Zucker und Alkohol
Um gesünder zu leben, haben 85 Prozent Österreicher:innen in den letzten ein bis drei Jahren auch ganz konkrete Maßnahmen ergriffen: 40 Prozent reduzieren/verzichten auf Zucker, rund ein Drittel (37 Prozent) achtet bewusster auf seine Ernährung und auf gesunden Schlaf (34 Prozent). Verzicht auf Fleisch und mehr Sport ist ebenfalls weit verbreitet. Auffällig: 24 Prozent trinken weniger Alkohol, jede und jeder Fünfte (21 Prozent) verzichtet komplett darauf. Von der Zigarette können sich weniger für immer verabschieden (13 Prozent).
Dementsprechend unterliegt auch das Einkaufsverhalten einem raschen Wandel. Fast jede:r Zweite (45 Prozent) sagt, sein/ihr Konsum sei in den letzen ein bis drei Jahren insgesamt bewusster geworden. Viel (42 Prozent) meiden grundsätzlich Produkte, die als gesundheitsschädlich gelten (z. B. Fastfood, stark verarbeitete Lebensmittel), 38 Prozent achten beim Einkauf stärker auf gesunde Inhaltsstoffe und immerhin 18 Prozent zeigen sich dabei auch bereit, für gesundheitsfördernde Produkte mehr Geld auszugeben.
22 Prozent für mehr Angebot in Apotheken
Dass das Thema gekommen ist, um zu bleiben, zeigen auch die zahlreichen Wünsche, die in der Umfrage an den Einzelhandel herangetragen werden. 48 Prozent wünschen sich noch mehr Longevity-Angebote im Lebensmittelhandel, 27 Prozent in Drogerien, 22 Prozent in Apotheken und 15 Prozent im Sportfachhandel.
„Die Umfrage zeigt klar: Longevity ist kein Nischenthema mehr. Der Handel wird immer stärker als aktiver Gesundheitsförderer der Bevölkerung wahrgenommen – mit relevanten Produkten, fundierter Beratung und ehrlicher Transparenz. Wer heute in Longevity-Angebote investiert, investiert in die Kundenbindung von morgen “, resümiert Handelssprecher Rainer Will .
APA