Lenalidomid Mylan wird in verschiedenen Wirkstärken und Chargen zurückgerufen. Der Grund: Es kann sich Pulver in den Blistertaschen befinden. Ist dies der Fall, sollten Patient:innen einge Dinge beachten.
Ende vergangener Woche wurde über den vorsorglichen Rückruf von Lenalidomid Mylan informiert. Dieser erfolgt aufgrund des möglichen Vorhandenseins von Pulver in den Blistertaschen.
Betroffen sind folgende Wirkstärken:
- Lenalidomid Mylan 2,5 mg Hartkapseln
- Lenalidomid Mylan 5 mg Hartkapseln
- Lenalidomid Mylan 7,5 mg Hartkapseln
- Lenalidomid Mylan 10 mg Hartkapseln
- Lenalidomid Mylan 15 mg Hartkapseln
und Chargen/Verfalldatum:
- 8165889, 07/2026
- 3179807, 04/2026
- 8171013, 06/2026 und 8179823, 02/2027
- 8155319, 01/2026 und 8174610, 10/2026
- 8201459, 01/2028
Sind Blisterpackungen oder Kapseln beschädigt oder undicht, gilt generell, dass die Kartonverpackung sofort zu verschließen ist und das Arzneimittel in einen verschließbaren Plastikbeutel gepackt werden muss. Zudem gelten Vorsichtsmaßnahmen, wenn Pulver aus den Kapseln kommt oder verstreut wurde:
- Es sollte ein feuchtes Tuch über den Bereich mit ausgetretenem Pulver gelegt werden, um die Ausbreitung in der Luft gering zu halten und das Einatmen sowie eine weitere Verstreuung des Pulvers zu vermeiden. Im Anschluss den betroffenen Bereich nach der Entsorgung gründlich mit Wasser und Seife reinigen und trocknen.
- Alle kontaminierten Materialien (inklusive Handschuhe und feuchtes Tuch) in einen verschließbaren Plastikbeutel geben und entsorgen.
- Achrung, bei Kontakt des Pulvers mit Haut oder Schleimhäuten muss die betroffene Stelle gründlich mit fließendem Wasser und Seife gewaschen werden.
- Ist Pulver in das Auge gelangt zuerst – wenn nötig – Kontaktlinsen entfernen und entsorgen und das Auge mit reichlich Wasser für mindestens 15 Minuten spülen.
Lenalidomid gehört wie Thalidomid und Pomalidomid zu den immunmodulatorischen Substanzen. Angewendet wird der Arzneistoff unter anderem zur Behandlung des Multiplen Myeloms (Erstlinie, Erhaltung, Rezidiv), des Myelodysplastisches Syndrom (5q-Deletion) sowie des Mantelzell- und follikulären Lymphoms – bei Krebserkrankungen des Knochenmarks und des lymphatischen Systems. Dem Wirkstoff werden immunmodulierende, antiproliferative, proapoptotische und antiangiogenetische Eigenschaften zugeschrieben, die auf Bindung an das intrazelluläre Protein Cereblon (CRBN) zurückzuführen sind.