Sonnenschutz-Test: “Sehr gut” für Apothekenprodukte


Redaktion

Eine junge Frau in gelbem Bikini steht am Strand und blickt auf das Meer. In der Hand hält sie eine geöffnete Tube, am Rücken ist mit Sonnencreme ein Wellenmotiv auf der linken und eine Sonne auf der rechten Schulter gemalt.
Auch der beste Sonnenschutz hilft nur dann, wenn er in ausreichender Menge aufgetragen wird.yanadjan/AdobeStock_411299619

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) und die deutsche Stiftung Warentest haben sich wieder Sonnenschutzmittel vorgenommen. Die Ergebnisse sind erfreulich – und fast schon erstaunlich: Neben den “Seriensiegern” aus den Drogerie- und Supermarktketten Eigenmarke-Sortimenten haben es auch Apothekenprodukte in die Top-Liga geschafft.

Unter die Lupe genommen wurden 19 Sonnenschutzprodukte mit Lichtschutzfaktor (LSF) 30, 50 und 50+, darunter Cremen, Lotionen und Sprays in weiß oder transparent. Die Preise reichen von zwei bis 19,77 Euro für 100 Milliliter. Auf den “Stockerlplätzen” landeten die Sonnenmilch-Erzeugnisse Cien Sun (LSF 30), Lavozon (LSF 30) und Sundance (LSF 50), gefolgt von Nivea Sun Schutz & Pflege Invisible Finish (LSF 50+), Eau Thermale Avène Sonnenmilch Dry Touch (LSF 50), Eucerin Oil Control Dry Touch Body Sun Spray Transparent (LSF 50) und La Roche Posay Anthelios Transparentes Spray (LSF 50+).

Sehr guter UV-Schutz

Sieben Mittel schützen sehr gut und überzeugten auch bei anderen Testparametern, wie Entnahme, Verpackung und Deklaration. Drei der Testsieger sind noch dazu sehr günstig, die anderen vier sehr guten Produkte rangieren preislich im Mittelfeld.

Blind vertrauen sollte man keiner Marke, meinen die Konsumenten-schützerinnen und -schützer. Ein gutes – positives – Beispiel sei die Cien Sun Sonnenmilch von Lidl, die heuer zu den besten im Test zählt. Im vergangenen Jahr hingegen war ein Lidl-Produkt noch durchgefallen. Grund für solche Qualitätsschwankungen sind von den Herstellern vorgenommene Änderungen der Rezeptur.

Auf Inhaltsstoffe schauen

In einem Körperspray fand sich der verbotene Stoff Benzophenon “in erhöhter Konzentration”, berichtete der VKI. Die Chemikalie steckt in geringen Mengen auch in drei weiteren Mitteln. “Benzophenon ist vermutlich krebserregend und kann beim Abbau des UV-Filters Octocrylen entstehen”, hieß es. Dieser sei in den vier betroffenen Produkten enthalten. “Wir raten deshalb dazu, Mittel mit Octocrylen immer nach der Saison zu entsorgen. Der Benzophenongehalt kann sich nämlich beim Lagern erhöhen.”

Neun Mittel enthalten den UV-Filter DHHB. Bei der Herstellung könne als Nebenprodukt der Weichmacher Di-n-hexylphthalat (DnHexP) entstehen. “Im Körper kann er sich zu Mono-n-hexylphthalat (MnHexP) umwandeln. MnHexP gilt als fortpflanzungs- und gesundheitsgefährdend. Behörden hatten 2024 in Urinproben von Kindern und Erwachsenen MnHexP entdeckt und auf Sonnencremen zurückgeführt”, erläuterten die Fachleute. Im Test wurde DnHexP nur in einer Lotion entdeckt, die Mengen würden aber kein unmittelbares Risiko darstellen.

Schwierige Bewertung von Naturkosmetik

Eine Sonnenlotion – die einzige im Test – aus der Kategorie Naturkosmetik “bietet zwar einen sehr guten UV-Schutz, doch leider kommt das Produkt in einer Mogelpackung daher”, merkten die Tester noch an: Die Flasche sei nur zu rund drei Vierteln gefüllt. Deshalb reichte es nur für eine durchschnittliche Beurteilung: “Wir räumen ein, dass Mittel mit mineralischen Filtern in der Flasche etwas mehr Platz zum Schütteln benötigen, aber nicht so übertrieben viel wie in diesem Fall.”

APA



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