Wirtschaftliche Entwicklung zwingt Apotheken zum Sparen


Redaktion

Mann sitz vor einem Taschenrechner und Unterlagen.
Die schlechte wirtschaftliche Lage drückt auf die Stimmung der Apotheken.miss irine/AdobeStock_1225920761

Die Verkaufszahlen der 115 ApoLife-Apotheken in ganz Österreich für das erste Halbjahr 2025 liegen vor. Sie zeigen deutlich: Der seit gut zwei Jahren beobachtete, anfangs als vorübergehend eingeschätzte Stillstand ist zu einer nachhaltigen Stagnation der gesamten Branche geworden.

Rund 36.000 Kund:innen besuchen täglich eine der 115 ApoLife-Apotheken der Rat&Tat-Gruppe. Die Rückmeldungen der Mitgliedsapotheken für das erste Halbjahr 2025 wurden ausgewertet und zeigen wenig Erfreuliches: Die Umsätze der einzelnen Produktgruppen wachsen – wenn überhaupt – deutlich unter der Inflation, während die Kosten (Personal, Miete, Energie) ungebremst ansteigen. Die anfangs als vorübergehend eingeschätzte Stagnation hat sich in der Branche breit gemacht.

Konkret gibt es laut ApoLife-Aussendung inzwischen unter den 10 umsatzstärksten Produktgruppen nur mehr eine einzige, deren Umsatz im Vergleich zum 1. Halbjahr 2024 um 5 Prozent oder mehr gewachsen ist: Haut- und Schleimhautmittel mit einem schwachen Plus von 5,18 Prozent.

Wenig Interesse an Vitaminen und Immunstärkung

Alle anderen Top-Produktgruppen liegen darunter, zwei sogar mit absoluten Umsatzrückgängen trotz Inflation, nämlich Vitamine/Mineralstoffe mit minus 0,16 Prozent und Tonika/Mittel für Immunstärkung mit minus 1,72 Prozent. Herz-Kreislaufmittel sowie Beruhigungs- und Schlafmittel sind mit Umsatzzuwächsen von jeweils weniger als 1 Prozent ebenfalls deutlich auf Schrumpfkurs.

Und selbst wenn sie keine zentralen Stützen der Apotheken sind: Der Umsatz-Einbruch von gleich 25 Prozent bei Schlankheitsmitteln innerhalb bloß eines Jahres wirft ein sehr deutliches Schlaglicht auf die aktuelle Situation.

Apotheken in Finanznot

Martin R. Geisler, Generalsekretär der ApoLife Apothekengruppe, zeigt sich besorgt: „Was früher undenkbar war, erleben wir immer öfter als Realität: Apotheken in Finanznöten – oder auch schon einen Schritt weiter, wie jüngste Medienberichte zeigen. Vor allem kleinere Apotheken in Ballungszentren sind davon betroffen. Kein Wunder, dass die Stimmung in der Branche von Resignation geprägt ist – und da und dort auch schon von Existenzängsten.“ 

Vor diesem Hintergrund rechnet die ApoLife-Gruppe für den Rest des Jahres weiterhin mit markant verschärften Sparmaßnahmen in den Apotheken wie dem Verzicht auf dringende Investitionen oder Personal.



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