Zweite Antikörper-Produktionsanlage von Novartis stärkt Industriestandort Österreich


Redaktion

Symbolbild: Das Novartis Gebäude von außen. Ein groér Schriftzug ziert das Gebäude. Davor stehen Bäume.
Mit Eröffnung der zweiten Antikörper-Produktionsanlage wird der Industriestandort Österreich gestärkt.JHVEPhoto/AdobeStock_455478520

Der Pharmakonzern Novartis hat am Montag in Kundl (Tirol, Bezirk Kufstein) die zweite Zellkulturanlage für monoklonale Antikörper eröffnet. Die Inbetriebnahme der „Schwesteranlage“ in Schaftenau war bereits im Juni 2024 erfolgt. Damit hat Novartis 500 Millionen Euro in die neuen Biotech-Anlagen investiert. Bei der feierlichen Eröffnung wurden von Verantwortlichen indes bessere Rahmenbedingungen für die Industrie eingemahnt.

Für Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) war die Investition von Novartis jedenfalls ein „starkes Zeichen für den Life-Science-Standort Österreich“. Der Bereich „Life-Science“ sei ein klares „Stärkefeld von Österreich“. Aktuell arbeite man auch deshalb in der schwarz-rot-pinken Koalition bis Ende des Jahres an einer „Industriestrategie für Österreich“, bei der dieser Bereich eine wichtige Rolle spielen werde. Life-Science-Agenden bundesweit vor den Vorhang zu holen und zu unterstützen sei überaus wichtig, zumal sich die „Industrie insgesamt in einer Transformation befindet“.

Hohe Energiepreise, Inflation und Bürokratie

Trotz diesen „Meilensteins“ – wie er von allen Rednern in Kundl bezeichnet wurde – gebe es am Industriestandort Österreich Herausforderungen zu meistern, hielt Roland Gander, Geschäftsführer Novartis Campus Kundl/Schaftenau und Global Head Large Molecules Novartis, fest. „In den letzten Jahren haben sich die Rahmenbedingungen in Österreich nicht zum Guten entwickelt“, betonte er. Die Industrie leide unter „hohen Energiepreisen und der Inflation sowie an einem komplizierten Bürokratieapparat“. Diese Umstände müsse man „so schnell wie möglich korrigieren“, forderte er.

Dem pflichtete auch Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) bei. Es brauche „Schritte in Richtung Entbürokratisierung“ sowie „schnellere Genehmigungsverfahren“. „Wenn wir mit den USA oder China mithalten wollen, braucht es diesen Wettbewerbsvorteil“, strich Mattle heraus.

Medikamente für den globalen Markt aus Tirol

Zuvor hatte Steffen Lang, President Operations Novartis, hervorgehoben, dass die Anlage in einer „Rekordbauzeit von rund drei Jahren errichtet worden ist“. „So stellen wir sicher, dass Novartis zu fast hundert Prozent Lieferzuverlässigkeit für unsere Produkte garantieren kann“, versprach Lang. Damit produziere man weiterhin „Medikamente für den globalen Markt“ und agiere als Konzern stabil: „Wir beschäftigen österreichweit 3.300 Personen bei einem Umsatz von 1,9 Mrd. im Jahr 2024.“

100 neue Arbeitsplätze

„Mit der neuen Anlage haben wir 100 neue Arbeitsplätze geschaffen“ führte Stefan Steger, Standortleiter von Novartis Kundl, aus. Bei der neuen Anlage könne Novartis ein Fermentationsvolumen von 1,8 Millionen Litern pro Jahr herstellen. Dass der „Ausbau und die komplette Renovierung“ im Kern in 24 Monaten erfolgt sei, sei „rekordverdächtig“ und spreche für das Engagement von Novartis.

PHARMIG: Österreich kann sich durchsetzten

Die PHARMIG, der Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs, begrüßt die Eröffnung der neuen Zellkulturanlage des PHARMIG-Mitgliedsunternehmens Novartis am Standort Kundl in Tirol. Damit ist die seit 2023 laufende Expansion am Novartis-Campus abgeschlossen, verbunden mit zusätzlichen Beschäftigungsmöglichkeiten und einem Technologieschub für die biopharmazeutische Produktion. Dies kommentiert PHARMIG-Generalsekretär Alexander Herzog wie folgt: Die Investition von Novartis zeigt, dass sich Österreich trotz des schwierigen internationalen Wettbewerbs als Standort für pharmazeutische Produktion und Entwicklung immer wieder durchsetzen kann. Gleichzeitig ist ein solcher Erfolg alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Gerade in einem derart herausfordernden Umfeld, wie wir es derzeit erleben. Daher kann man dieses klare Bekenntnis zu Österreich gar nicht hoch genug schätzen, auch wenn die Entscheidung für eine solche Investition bereits vor einigen Jahren getroffen wurde.

APAMED/OTS



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