Expert:innen aus Politik und Wirtschaft diskutierten im Rahmen der World Immunization Week 2025 die Rolle der Prävention durch Impfung. Zahlreiche Vertreter:innen sprachen sich für eine Einbindung der Apotheken aus.
Im Rahmen des Finanzausgleichs wurde Ende 2024 beschlossen, dass pro Jahr 90 Mio. EUR zusätzlich in den Ausbau des öffentlichen Impfprogrammes fließen und so der Bevölkerung zugutekommen sollen. Welche Impfungen erstattet und somit kostenfrei angeboten werden, wird aktuell evaluiert.
Anlässlich der World Health Organization (WHO) – World Immunization Week 2025 kam es deshalb am 6. Mai 2025 in der Britischen Botschaft in Wien zum Austausch zwischen Expert:innen sowie Vertreter:innen der Systempartner. Bei einer Keynote Speech sowie einer anschließenden Podiumsdiskussion lag der Blick auf der Rolle der Prävention durch Impfungen. Gemeinsam wurde erörtert, wie durch verbesserten Zugang zu Impfungen die Gesundheitsversorgung in Österreich weiter optimiert werden kann.
Bevölkerung niederschwellig erreichen
Ein wichtiger Faktor werde sein, das Bewusstsein für die Bedeutung der Immunisierung zu schärfen und das Potential von Impfungen auf die öffentliche Gesundheit in Österreich hervorzuheben. „Die Kommunikation muss auf Augenhöhe passieren. Das passiert noch viel zu wenig. Das ist eine Herausforderung, und das wird Geld kosten. Aber sonst haben wir keine Chance, dass die Bevölkerung das Impfen positiv annimmt,“ so Angelika Widhalm, Vorsitzende des Bundesverbands Selbsthilfe Österreich. Jan Pazourek, Büroleiter des Dachverbands der Sozialversicherungsträger, sieht ein Problem in der Akzeptanz der Bevölkerung: “Wenn statt wissenschaftlichen Erkenntnissen Meinungen kolportiert werden und kein Vertrauen zu Zulassungsbehörden besteht, dann haben wir ein Problem.”
Aber nicht nur Aufklärung sei wichtig, sondern auch ein niederschwelliger Zugang der Bevölkerung zu Impfmöglichkeiten. „Impfungen so einfach wie möglich zu machen, könnte ein Schlüssel zum Erfolg sein“ empfahl Bernhard Rupp, Leiter der Abteilung Gesundheitspolitik Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich. Fiona Fiedler, Gesundheitssprecherin der NEOS, betonte, dass man neben Ärztinnen und Ärzten die Vielfalt der Kanäle zur Informationsverbreitung nützen sollte. Auch seitens der Krankenkassen sprach man sich für ein Impfen durch Pharmazeut:innen aus. „Ich halte ein niederschwelliges Angebot z.B. in Apotheken für sinnvoll“, betonte Pazourek.
Gemeinsam sollen auch in Österreich neue Wege gefunden werden, der Vision der Immunization Agenda 2030 näherzukommen. Diese verfolgt das Ziel, eine Welt zu schaffen, in der jeder Mensch – unabhängig von Alter oder Herkunft – umfassend von Impfstoffen profitieren kann. Die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden könnten damit massiv verbessert werden.
APAMED