Historisches Pandemieabkommen finalisiert


Redaktion

Die WHO-Mitgleidsstaaten sind sich einig und haben die Kompetenzen der Organisation im Pandmiefall erweitert.AdobeStock_1021624306/Tamara

Nach der Grundsatzeinigung auf ein weltweites Pandemie-Abkommen sind die Unterhändler in Genf zusammengekommen, um dem Vertragswerk den letzten Feinschliff zu geben. Die Sitzung hinter verschlossenen Türen begann am Dienstagvormittag am Hauptsitz der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In der Nacht wurde eine Einigung erzielt. Aus Österreich waren im Vorfeld Bedenken dazu gekommen.

Die WHO-Mitgliedstaaten verhandeln seit mehr als drei Jahren über ein internationales Abkommen zur Vorbeugung von Pandemien. Nach immer wieder neuen Vertagungen wurde in der vergangenen Woche letztlich in einer 24-stündigen Marathonsitzung eine Grundsatzeinigung erzielt. “Dies ist ein Geschenk an unsere Kinder und unsere Enkel”, würdigte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus die Einigung. Mit dem Abkommen soll die Welt besser auf Krisen wie die Corona-Pandemie vorbereitet werden.

Durch die Corona-Pandemie starben nach Angaben der UNO-Organisation weltweit mindestens 20 Millionen Menschen. Gegenmaßnahmen wie Lockdowns und Reisebeschränkungen brachten schwere wirtschaftliche Schäden mit sich. Auch die Gesundheitssysteme waren nicht auf die Pandemie vorbereitet: So behinderte lange ein Mangel an Impfstoff den Kampf gegen das Coronavirus.

USA fehlt

Um auf künftige Gesundheitskrisen besser vorbereitet zu sein und im Pandemie-Fall schneller und gezielter reagieren zu können, wurde die Ausarbeitung des Pandemie-Abkommens vereinbart. Es soll klare Regeln in den Bereichen Prävention, Vorsorge und Reaktion schaffen. Allerdings hat das anvisierte Abkommen schon jetzt einen Schwachpunkt: Die USA sind nicht dabei – Präsident Donald Trump hatte nach seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus den Rückzug seines Landes aus der WHO erklärt.

Aus Österreich hatte es im Vorfeld Gegenwind für das Abkommen gegeben. EU-Parlamentarier Gerald Hauser warnte vor einer Zentralisierung des Pandemiewesens.

APA



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