Hoher Informationsbedarf bei Generika


Redaktion

Ein älterer Hrr in Jeanshemd und weißem T Shirt schaut fragend auf drei verschiedene Medikamentenblister.
Eine Umfrage zeigt: Bei Generika besteht weiterhin ein großer Aufklärungsbedarf.anatoliycherkas/AdobeStock_1537119681

Generika sind zwar längst Teil der medizinischen Versorgung, dennoch bestehen weiterhin Unsicherheiten, Herausforderungen in der Verfügbarkeit und Wissenslücken. Der Österreichische Generikaverband ließ dazu eine qualitative Befragung durch ein Meinungsforschungsinstitut durchführen. Befragt wurden Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker sowie Patientinnen und Patienten. Die Ergebnisse zeigen, dass nach wie vor ein hoher Informationsbedarf zum Thema Generika besteht.

Um die Erfahrungen zu ergänzen, hat der Österreichische Generikaverband ein Meinungsforschungsinstitut mit einer Erhebung zum Thema „Generika“ beauftragt. Befragt wurden 24 Personen im Frühjahr 2025. Ziel war ein differenziertes Bild zu Wissen, Haltung und Hürden bei der Anwendung.

Die Rückmeldungen zeigen: Generika sind unverzichtbar – doch es bestehen Unsicherheiten, Versorgungsprobleme und Aufklärungsbedarf. „Die Ergebnisse spiegeln wider, was wir in unserer täglichen Arbeit erleben: Es braucht noch immer viel Aufklärung. Generika sind sichere, lebenswichtige Arzneimittel – aber das ist nicht allen bewusst. Wir werden weiter die Öffentlichkeit informieren und gesundheitspolitische Debatten mitgestalten, damit eine optimale Patientenversorgung mit hochwertigen, preiswerten Arzneimitteln gesichert bleibt“, bekräftigt Dr. Wolfgang Andiel, Präsident des Österreichischen Generikaverbands.

Zwei Drittel zweifeln an Generikum

Die befragten Ärztinnen und Ärzte sehen Generika als selbstverständlichen Bestandteil der medizinischen Versorgung. Auch Apothekerinnen und Apotheker sehen Generika ohne Vorbehalte als wesentlichen Teil ihres Berufsalltags. Doch sie berichten von hohem Aufklärungsbedarf der Patientinnen und Patienten, etwa bei Umstellungen oder veränderten Darreichungsformen. Patientinnen und Patienten zeigen eine grundsätzlich kritische bis unsichere Haltung, zwei Drittel äußern Zweifel an der Gleichwertigkeit und daher der Wirksamkeit von Generika. Sie schätzen ihren eigenen Informationsstand großteils als mangelhaft ein.

Aus ärztlicher Sicht steht die Wahl der passenden Behandlung im Vordergrund. Informationen zu konkreten Arzneimitteln spielen dabei oft eine untergeordnete Rolle. Apothekerinnen und Apotheker übernehmen in der Praxis die Aufklärung bei der Abgabe. Patientinnen und Patienten erwarten vorrangig von Ärztinnen und Ärzten Auskunft, nennen aber auch das Internet als Informationsquelle. Die Apotheke wird von der befragten Gruppe spontan nicht genannt.

Alle Gruppen berichten von anhaltenden Lieferengpässen bei Generika und Originalpräparaten. Als Gründe werden etwa Preiswettbewerb, globale Lieferkettenprobleme, Rohstoffmangel und fehlende Lagerhaltung vermutet. „Die Sorge um die Versorgungssicherheit mit Medikamenten ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Es braucht planbare, wirtschaftlich tragfähige Rahmenbedingungen für Generika. Ohne sie wird es langfristig nicht gelingen, Patientinnen und Patienten zuverlässig mit hochwertigen, leistbaren Arzneimitteln zu versorgen“, so Andiel.

Bei Abgabe rund 20 Prozent Ersatzprodukte

Apothekerinnen und Apotheker leisten tägliches Medikamentenmanagement, bei rund 20 Prozent der Abgaben muss ein Ersatzprodukt gewählt werden. Der Preisdruck führt dazu, dass Generika regelmäßig vom Markt verschwinden. Doch Generika leisten für sie einen maßgeblichen Beitrag zur flexiblen Versorgungssicherheit und Kosteneffizienz des österreichischen Gesundheitssystems. Das Thema der mangelnden Versorgungssicherheit ist seit der Coronapandemie auch bei den Patientinnen und Patienten angekommen.

Aufklärung bleibt zentral. Gleichzeitig braucht es ein planbares, wettbewerbsförderndes Marktumfeld und ein klares politisches Bekenntnis zum Wert von Generika – denn unter steigendem Preisdruck droht die Verfügbarkeit essenzieller Medikamente weiter zu sinken.

APAMED



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