Impfplan 2026: What’s new?


Viktoria Gamsjäger

Symbolbild: Medizinflasche, Maske und Spritze auf einem Blatt Papier mit einer Karte von Österreich.
FranciscoJavier/AdobeStock_384910851

Anfang Oktober wurde die neue Version des österreichischen Impfplans 2025/2026 veröffentlicht. In diesem Jahr gibt es in 16 Kapiteln Neuerungen und Anpassungen. Besonders relevante Aktualisierungen betreffen die FSME-, Hepatitis-B- und Influenza-Impfung. Weitere Informationen zur Ausweitung des kostenlosen Impfprogramms auf Pneumokokken und Herpes Zoster für Menschen ab 60 Jahren verspricht eine Pressekonferenz des Gesundheitsministeriums am 10. Oktober.

6-fach Impfung

Diphtherie/Tetanus/Poliomyelitis/Pertussis/Haemophilus influenzae Typ B/Hepatitis B:

Die Kinderimpfung soll so früh wie möglich, idealerweise ab der vollendeten 6. Lebenswoche und spätestens im 3. Lebensmonat, begonnen werden.
Empfohlen wird weiterhin das 2+1-Schema: Die zweite Dosis zwei Monate nach der ersten, die dritte Dosis sechs Monate später, also im Alter von etwa 10 bis 12 Monaten.

FSME

Da sich der Beginn der Zeckensaison in den letzten Jahren auf März bzw. April vorverlagert hat, wird nun empfohlen, die Grundimmunisierung (beim Schnellimmunisierungsschema die ersten drei Impfungen) sowie ausstehende Auffrischungen bereits vor Beginn der Saison, im Jänner oder Februar, durchzuführen.

Für die postexpositionelle Prophylaxe gilt: Nach einem Zeckenstich sollte die FSME-Impfung möglichst rasch erfolgen – sofern sie laut Schema fällig, überfällig oder noch nicht begonnen wurde. Erfolgt ein Zeckenstich nach der ersten Dosis, wird ein Wechsel in das Schnellimmunisierungsschema empfohlen.

Hepatitis B

Die Impfung kann in jedem Lebensalter nachgeholt werden. Eine Grundimmunisierung wird bis zum vollendeten 60. Lebensjahr empfohlen; bei entsprechender Indikation ist sie auch darüber hinaus möglich.

Mumps

Hier kam es zu Änderungen in der Postexpositionsprophylaxe: Trotz der hohen Schutzwirkung der MMR-Impfung können auch nach zwei Impfdosen Mumps-Erkrankungen auftreten. Meist jedoch mit deutlich milderem Verlauf.
Für alle Kontaktpersonen, unabhängig vom Impfstatus, wird im Expositionsfall eine MMR-Impfung innerhalb von 72 Stunden empfohlen, gegebenenfalls mit einer zweiten Dosis nach vier Wochen.

Humane Papillomaviren (HPV)

Das kostenfreie Impfangebot wurde verlängert: Die zweite Teilimpfung der unter 30-Jährigen ist nun bis Ende Juli 2026 kostenfrei.

Pneumokokken

Bei der Pneumokokken-Impfung kam es zur Aktualisierung und Präzisierung Personengruppen mit spezieller Indikation.

Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV)

Für die Saison 2025/26 wurden die Empfehlungen im öffentlichen Impfprogramm präzisiert. Die Altersgruppen der Kinder im kostenfreien Impfprogramm wurden angepasst, außerdem wurde der monoklonale Antikörper Clesrovimab (Enflonsia) zur passiven Immunisierung neu aufgenommen.

Detaillierte Informationen zu den Änderungen finden sich in Tabelle 1 des Österreichischen Impfplans 2025/2026.

Ausweitung des Öffentlichen Impfprogramms

Am 10. Oktober 2025 wird das Gesundheitsministerium gemeinsam mit Ländern und Sozialversicherung in einer Pressekonferenz nähere Details zur Ausweitung des Öffentlichen Impfprogramms ab Ende 2025 bekanntgeben. Dabei soll erläutert werden, wie die neuen kostenlosen Impfungen gegen Pneumokokken und Gürtelrose (Herpes Zoster) für Menschen ab 60 Jahren sowie definierte Risikogruppen umgesetzt werden. Diese Maßnahme gilt als weiterer wichtiger Schritt in Richtung flächendeckender Gesundheitsprävention und könnte den Zugang zu Schutzimpfungen für ältere und gefährdete Personen deutlich erleichtern.



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