Italien: Zweiter West-Nil-Todesfall


Redaktion

Rabe sitzt auf einem Holzpflock.
Das West-Nil-Virus befällt vor allem Rabenvögel und wird selten auf den Menschen übertragen.Klaus Eppele/AdobeStock_97635797

In diesem Jahr sind in Italien zwei Todesfälle und acht Infektionen mit dem West-Nil-Virus gemeldet worden. Dies meldete das Gesundheitsministerium in Rom. Das Virus wird hauptsächlich durch Stechmücken übertragen und kann in seltenen Fällen schwere, lebensbedrohliche Erkrankungen verursachen. Ein Infektionshotspot liegt in der Region Latium, zu der auch die italienische Hauptstadt Rom gehört. Dort wurden seit Jahresbeginn sieben Fälle registriert.

Der erste gemeldete Todesfall war eine 82-jährige Frau, die in einem Krankenhaus südlich von Rom starb. Weitere Nachweise des Virus gab es in den Regionen Emilia-Romagna, Venetien, Piemont, Lombardei, auf Sardinien sowie in Apulien. In Italien wurde das West-Nil-Virus erstmals 1998 entdeckt. Es breitet sich zunehmend in Europa aus – im Mai wurde es erstmals auch in Mücken in Großbritannien festgestellt. Auch Österreich ist von dem Virus betroffen, das meist Vögel, selten Menschen infiziert. In Österreich ist das Risiko für eine derartige Infektion noch gering. Laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) wurde etwa 2023 ein einziger Fall gemeldet, bei dem sich die betroffene Person höchstwahrscheinlich in Italien infiziert hat.

Schwerere und tödliche Verläufe betreffen meist ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Nur etwa ein Prozent der Infektionen führen zu schweren neuroinvasiven Erkrankungen. Generell wird jedoch von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgegangen, da eine Infektion in etwa 80 Prozent der Fälle ohne Symptome verläuft. Das West-Nil-Virus stammt ursprünglich vom afrikanischen Kontinent und wurde vermutlich über Zugvögel eingeführt. Experten gehen davon aus, dass die Fallzahlen infolge des Klimawandels steigen werden.

APA



Newsletter

Bleiben Sie stets informiert!