Mit militärischer Planung zur HPV-Impfung


Viktoria Gamsjäger

Rossauer Kaserne, Wien, Österreich Health Bus der Gesellschaft - HPV mit Bundesministerin Klaudia Tanner am 24. Juni 2025.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (4.v.l) mit ÖGGK Generalsekretärin Erika Sander (3.v.r.) und dem Team vor dem Health-Mobil.Carina Karlovits/HBF

Am 24. Juni kooperierte das Bundesministerium für Landesverteidigung mit der Österreichischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze (ÖGGK). Das Einsatzziel: Die Impfquote gegen Humane Papillomviren (HPV) zu erhöhen und somit Krebs keine Chance zu geben. Alle Wiener Bediensteten des Bundesheeres sowie deren Angehörige bis zum Alter von 29 Jahren hatten die Möglichkeit, sich kostenlos gegen HPV impfen zu lassen. 214 Personen nahmen das Angebot im Health-Mobil an. Um auf die Wichtigkeit aufmerksam zu machen, besuchte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner die Impfaktion in der Rossauer Kaserne.

Im Innenhof des Verteidigungsministeriums dreht sich an diesem Tag alles um die Bedeutung der kostenlosen HPV-Impfung. Von 9 bis 17 Uhr soll vor allem bei jungen Männern das Bewusstsein für HPV-assoziierte Krebserkrankungen geschärft werden. 

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, die zuvor das Health-Mobil begutachtet hat, betont: „Gesundheit ist unser höchstes Gut – darum ist es mir ein besonderes Anliegen, dass wir unseren Soldatinnen, Soldaten und Bediensteten den bestmöglichen Schutz bieten. Die HPV-Impfung kann Leben retten, indem sie vor potenziell schweren Erkrankungen schützt. Es freut mich sehr, dass so viele dieses Angebot heute genutzt haben. Prävention ist ein starkes Zeichen der Fürsorge – für sich selbst und für andere.“

Awareness: HPV betrifft auch Männer

Erika Sander, Generalsekretärin der ÖGGK, unterstreicht: „Viele Menschen bringen eine HPV-Infektion nur mit Gebärmutterhalskrebs in Verbindung. Daher ist Männern die Notwendigkeit einer Impfung oft nicht so bewusst. Bemerkenswert an dieser speziellen Aktion in der Rossauer Kaserne ist, dass fokussiert junge Männer erreicht werden konnten.“ Sie fügt hinzu: „Viele wissen nicht, dass Kondome keinen vollständigen Schutz vor einer Infektion bieten. Das wollen wir den jungen Menschen heute auch mitgeben.“

Diese Vermutung bestätigt auch Michael Hyden, der sich heute seine erste Impfdosis verabreichen lässt. Der 25-jährige ist Student engagiert sich auch lokalpolitisch im neunten Bezirk. Auf die Frage, warum die Impfquote bei Männern tendenziell geringer ausfällt, erklärt er: „Meiner Meinung nach setzen sich Männer leider weniger mit ihrer Gesundheit auseinander. Frauen achten da schon mehr auf sich.“ Auf die Nachfrage, ob eventuell eine Nadelangst eine Rolle spielen könnte, antwortet er lachend: „Ja das mag auch bei dem einen oder anderen tatsächlich der Fall sein.“

Gesundheitsschutz im militärischen Alltag

Major Marcel Taschwer berichtet über den Umgang mit Impfungen: „Das Bundesheer stellt seinen Bediensteten ein breitgefächertes Impfangebot zur Verfügung. Darunter befinden sich Impfungen gegen FSME, Influenza und auch HPV. Vor einem Auslandseinsatz erfolgt routinemäßig eine Kontrolle des Impfpasses der Bediensteten.“ 

„Im Zuge der Stellung nutzen wir die Möglichkeit, junge Männer gezielt auf die Wichtigkeit der HPV-Impfung aufmerksam zu machen – gerade auch für sie selbst. Diese schützt bekanntlich nicht nur vor einer Virusübertragung, sondern auch vor verschiedenen Krebsarten“, so Taschwer.

Major Marcel Taschwer und Erika Sander berichten über die Impfaktion in der Rossauer Kaserne. Beide stehen vor dem mobilen Impfbus. Taschwer in Militäruniform und Sander in einem beiden Oberteil mit schwarzer Hose.
Major Marcel Taschwer und Erika Sander berichten über die Impfaktion in der Rossauer Kaserne.TARA24

Vermehrt Rachenkarzinome bei Männern  

Im Jahr 2019 wurden in Österreich rund 1.200 bösartige Tumore im Kopf- und Halsbereich neu diagnostiziert, etwa 70 Prozent davon bei Männern. Die Rate an HPV-assoziierten Krebserkrankungen bei Männern nimmt zu, am häufigsten tritt dabei das Oropharynxkarzinom auf. 

Durch die Integration der HPV-Impfung in das kostenfreie Kinderimpfprogramm konnten bei Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren bereits Impfquoten von bis zu 70 Prozent erreicht werden. Deutlich niedriger fällt die Durchimpfungsrate hingegen bei jungen Erwachsenen im Alter von 21 bis 30 Jahren aus. Aktuell sind nur rund 15 Prozent in dieser Altersgruppe vollständig gegen HPV geimpft. Um auch hier HPV-assoziierte Krebsfälle zu verhindern, läuft derzeit eine kostenfreie Impfaktion mit dem Ziel, die Durchimpfungsrate auf 90 Prozent zu steigern. Diese Aktion ist jedoch zeitlich begrenzt und endet im Dezember 2025.

Die letzte Station des Health-Mobils ist dieses Jahr am 29. und 30. November bei der APOTHEKENTOUR in Wien zu finden. 



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