Molekül im Blut könnte Schlüssel zu einem langen Leben sein


Redaktion

Symbolbild: ine Hand mit Gummihandschuh hält eine Blut-Eprouvette.
Altern ist kein isolierter Prozess, sondern läuft koordiniert im gesamten Körper ab. Das entdeckte Protein könnten den Ablauf erstmals messbar machen.angellodeco/AdobeStock_211045328

Ein internationales Forschungsteam der Universität Tsukuba hat ein spannendes Molekül entdeckt, das unser Altern möglicherweise steuert: CtBP2. Diese Substanz im Blut scheint eine zentrale Rolle für Stoffwechsel und Lebensdauer zu spielen – und könnte künftig verraten, wie „jung“ unser Körper tatsächlich ist.

CtBP2 (C-terminal binding protein 2) fungiert im Körper als eine Art biologischer Schalter, der auf Veränderungen im Stoffwechsel reagiert. Ursprünglich nahm man an, dass CtBP2 nur innerhalb von Zellen aktiv ist. Die Forschenden stellten jedoch fest, dass das Molekül auch nach außen freigesetzt wird – also in den Blutkreislauf gelangt.

Ist CtBP2 aktiv und ausreichend vorhanden, stabilisiert es den Stoffwechsel und unterstützt eine gesunde Zellfunktion im gesamten Körper. Sinkt seine Aktivität, kann das den Alterungsprozess beschleunigen und mit verschiedenen Gesundheitsproblemen einhergehen, wie etwa Stoffwechselstörungen oder chronischen Erkrankungen.

Diese Ergebnisse unterstützen den Studienautoren zufolge die Annahme, dass Alterung ein körperweit vernetzter Prozess ist und keine Serie isolierter Vorkommnisse. Das Altern betrifft jeden Teil des Körpers innen wie außen.
Die Falten und grauen Haare, die äußerlich sichtbar werden, spiegeln oft ähnliche Veränderungen wider, die tief in unseren Organen ablaufen.
Diese messbare Konzentration des Proteins deutet darauf hin, dass Altern kein isolierter Prozess ist, sondern sich koordiniert im gesamten Körper vollzieht.
Mit anderen Worten: Wenn ein System zu altern beginnt, folgen ihm andere meist nach, erklären die Studienautor:innen.

Auswirkungen von CtBP2

Die Forscher entwickelten eine Methode, um CtBP2 im Blut zu messen, und verglichen die Werte verschiedener Personengruppen:

  • Bei älteren Menschen zeigte sich ein natürlicher Rückgang der CtBP2-Konzentration.
  • Personen aus Familien mit außergewöhnlicher Langlebigkeit wiesen deutlich höhere Werte auf.
  • Menschen mit fortgeschrittenen Diabetes-Komplikationen hatten dagegen besonders niedrige Spiegel.
  • mit niedrigeren CtBP2-Wert, scheint das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen höher zu sein.

Diese Unterschiede deuten darauf hin, dass CtBP2 als Biomarker für biologisches Altern dienen könnte. Darüber hinaus könnte es Auskunft geben, wie schnell oder langsam jemand tatsächlich altert, unabhängig vom chronologischen Alter.

Perspektiven für die Zukunft

Langfristig könnte CtBP2 helfen, den Gesundheitszustand und das biologische Alter einer Person einfacher zu bestimmen, etwa durch einen Routine-Bluttest. Darüber hinaus wollen Forschende herausfinden, wie sich CtBP2 gezielt aktivieren oder erhöhen lässt. Gelingt dies sicher und wirksam, könnten neue Ansätze entstehen, um den Altersprozess zu verlangsamen und die Lebensqualität im Alter zu verbessern.



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