Neues Mittel soll Eisenmangel effizienter behandeln


Redaktion

Symbolbild: Ein Teller wurde mit Tabletten im belegt. Sie bilden ein "FE" für Eisen. Zwei Hände halten ein Besteck.
Weltweit sind schätzungsweise zwei Milliarden Menschen von Eisenmangel betroffenfidaolga/AdobeStock_386185667

Schweizer Forschende haben ein neues Mittel gegen Eisenmangel entwickelt. Laut ersten klinischen Studien nimmt der Körper das Präparat aus Haferproteinfasern und Eisen-Nanopartikeln fast doppelt so gut auf wie herkömmliches Eisen(II)-Sulfat. Ein Patent für das neue Mittel wurde in Europa und den USA bereits erteilt, wie die ETH Zürich mitteilte.

Das neue Präparat aus Haferproteinfasern und Eisen-Nanopartikeln soll bei Eisenmangel Abhilfe schaffen. In einer ersten klinischen Studie, die in der Fachzeitschrift „Nature Food“ veröffentlicht wurde, zeigte sich, dass der Körper das auf diese Weise gebundene Eisen rund 1,7-mal so gut verwertet wie Eisen(II)-Sulfat – ein gängiger Inhaltsstoff in Nahrungsergänzungsmitteln. Die Studie wurde in Thailand mit 52 Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren durchgeführt, die an Eisenmangelanämie litten.

Gute Aufnahme durch Lösen in Wasser

Besonders gut aufgenommen werde das neue Eisen-Präparat durch Lösen des Pulvers in Wasser. Bei Verabreichung mit Wasser zeigte die neue Hybride eine mittlere Absorptionsrate von 46,2 Prozent und wurde damit um 76 Prozent besser resorbiert als Eisen(II)-Sulfat, dessen Aufnahme in der Studie bei 26,3 Prozent lag. Bei Verabreichung zusammen mit einer polyphenolreichen Mahlzeit war die Eisenaufnahme aus dem neuen Präparat um 65 Prozent höher als bei Eisen(II)-Sulfat. Eine Einnahme mit dem Essen, beispielsweise direkt in einem Müsli, sei auch denkbar.

Vegetarisch und vegan

Da das Präparat ausschließlich auf pflanzlichen Proteinen basiert, eignet es sich auch für Vegetarierinnen und Veganer, die aufgrund ihrer Ernährung häufiger mit Eisenmangel zu kämpfen haben, so die ETH weiter. Weiter wird das Präparat als geschmacks- und farbneutral beschrieben. So soll der Geschmack von Speisen oder Getränken, wie Joghurt oder Apfelsaft, durch Zusatz nicht verändert werden, heißt es in der Studie.

Eisenmangel betrifft zwei Milliarden Menschen

Neben Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und einer erhöhten Infektanfälligkeit kann ein ausgeprägter Eisenmangel auch zu Blutarmut führen. Weltweit sind schätzungsweise zwei Milliarden Menschen betroffen. Besonders gefährdet sind Frauen im gebärfähigen Alter, deren Eisenbedarf unter anderem aufgrund der regelmäßigen Blutverluste während der Menstruation erhöht ist.

Orale Eisen-Präparate werden in der Regel nüchtern, etwa eine Stunde vor dem Essen, eingenommen. Es kommt zu Wechselwirkungen mit Milchprodukten oder anderen Arzneimitteln wie Antazida. Denn die Resorption von Eisen kann durch Magnesium-, Calcium- oder Aluminium-Ionen beeinträchtigt werden.

APAMED



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