Unverzichtbar: Alkoholverzicht in der Schwangerschaft


Redaktion

Symbolbild: Eine schwangere Frau weist ein Glas Rotwein zurück.
Alkohol ist ein Zellgift und schadet dem Embryo – egal in welcher Menge.Pixel-Shot/AdobeStock_271898426

Der 9. September ist der Tag des alkoholgeschädigten Kindes. Der Verein Aktion leben Österreich (ALÖ) erinnert an die Bedeutung des Alkoholverzichts in der Schwangerschaft: Es ist nicht leicht, von einem Tag auf den anderen auf Alkohol zu verzichten. Das Genuss-Glaserl gehört für viele zu einem guten Essen dazu. Klar ist aber, dass Alkohol in der Schwangerschaft vermieden werden sollte, betont Mag. Martina Kronthaler, Generalsekretärin des ALÖ.

Am Tag des alkoholgeschädigten Kindes geht es um Sensibilisierung für das Thema. „Schwangeren Frauen wird es zum Teil nicht leicht gemacht, nichts zu trinken. Was sage ich, warum ich nichts trinke, ohne zu verraten, dass ich schwanger bin, kann zum Beispiel ein Thema sein. Nein sagen ist schwer, wenn man nicht vorbereitet ist und bedrängt wird. Da gibt es bewährte Strategien, die wir gern in der Beratung besprechen“, so Kronthaler.

Rund sechs Prozent der Schwangeren trinken Alkohol

Einer Wiener Studie aus dem Jahr 2023 zufolge konsumieren rund sechs Prozent der Schwangeren Alkohol. Hochgerechnet bedeutet das, dass jährlich etwa 1.100 Kinder in Wien geboren werden, deren Mütter während der Schwangerschaft nicht vollständig auf Alkohol verzichtet haben.

Das Bedeutendste sei jedoch, dass die Auswirkungen von Alkohol ernst genommen werden: „Eltern wollen das Beste für ihr Kind. Niemand will sein Kind vorsätzlich schädigen. Deshalb ist der Verzicht auf Alkohol in der Schwangerschaft die beste Prävention, um jedes Risiko auszuschließen. Denn Alkohol ist ein Nervengift, stört die Zellteilung und insbesondere die Gehirnentwicklung. Bleibende, irreversible Schäden können die Folge sein und zwar in jeder Phase der Schwangerschaft.” Aktion leben weist daher auch in seinen Workshops zum Lebensbeginn auf die Bedeutung des Alkoholverzichts hin.

Fetales Alkoholsyndrom

Alkohol kann die Plazentaschranke durchdringen. So haben Mutter und Kind schnell den gleichen Alkoholpegel. Die Mutter baut den Alkohol viel schneller ab als der Embryo oder Fetus. Ein Embryo hat keine und ein Fetus nur geringe eigene Möglichkeiten zum Abbau von Alkohol, da die dafür notwendigen Enzyme nur begrenzt vorhanden sind. Der Fötus reagiert mit Abwehrhaltung, verlangsamt den Herzschlag, zieht den Beckenboden an.

Das fetale Alkoholsyndrom (FAS) entsteht durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft und ist durch eine Kombination aus körperlichen Auffälligkeiten, Wachstumshemmung und ZNS-Störungen gekennzeichnet. Typische Merkmale umfassen etwa typische Gesichtsveränderungen, Entwicklungsstörungen und organische Fehlbildungen.Das FAS ist nicht heilbar – die Schädigungen bleiben lebenslang bestehen. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Förderung können jedoch dazu beitragen, Sekundärschäden zu reduzieren und den Betroffenen individuell passende Unterstützung zu ermöglichen

Beratung stärkt

Wichtig ist dem Verein eine kostenlose, professionelle und qualitätsgesicherte Beratung für schwangere Frauen und werdende Eltern in Präsenz, per Telefon oder Video-Telefonie aus ganz Österreich. „Beratung stärkt Frauen und werdende Eltern in der Schwangerschaft. Selbst große Krisen können gemeinsam bewältigt werden. Wichtig ist, sich Hilfe zu holen und zu wissen, wo sie zu finden ist“, schließt Kronthaler.

Der Tag des alkoholgeschädigten Kindes wird seit dem Jahr 1999 jährlich am 9. September begangen, um auf die Risiken von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft und die Folgen für das ungeborene Kind aufmerksam zu machen. Aktion Leben Österreich ist ein überkonfessioneller, gemeinnütziger Verein, der sich dem Schutz des menschlichen Lebens – besonders in den frühen Lebensphasen – verschrieben hat.

APAMED



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