Protonenpumpenhemmer (PPI) sollten auf nüchternen Magen eingenommen werden. So weit, so bekannt. Eine Analyse mehrerer Bioäquivalenzstudien zeigt, welchen Einfluss eine fettreiche Mahlzeit auf die Resorption von Omeprazol, Pantoprazol und Rabeprazol hat.
PPI werden unter anderem zur Behandlung von verschiedenen Ulzera, der Refluxkrankheit oder Heliobacter pylori im Rahmen der Triple-Therapie eingesetzt. Die Stoffgruppe ist Standardtherapie zur Behandlung säurebedingter Magen-Darm-Beschwerden und wird als Magenschutz verordnet, beispielsweise bei einer Behandlung mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR). Omeprazol und Co. vermindern die Magensäuresekretion durch eine irreversible Hemmung der Protonenpumpe durch Bindung an die H+/K+-ATPase. Etwa drei Tage dauert es, bis sich die H+/K+-ATPase neu gebildet hat.
Laut Fachinformation sollen PPI unzerkaut und unzerbrochen als Ganzes eine Stunde vor einer Mahlzeit mit etwas Wasser eingenommen werden. Denn die Pharmakokinetik von PPI kann durch Nahrungsaufnahme beeinflusst werden. Wie eine Auswertung von sechs klinischen Bioäquivalenzstudien zeigt, kann eine fettreiche Mahlzeit die Wirkung verzögern.
Die Studienpopulation schloss 186 gesunde Freiwillige ein. Untersucht wurde der Einfluss eines fettreichen Frühstücks auf die Pharmakokinetik von Omeprazol (n = 36), Rabeprazol (n = 69) und Pantoprazol (n = 81). Die Plasmakonzentrationen der PPI wurden mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie gekoppelt mit Massenspektrometrie gemessen. Das Ergebnis: Fettreiche Nahrung verzögerte die Resorption der PPI um etwa drei bis vier Stunden, bei einigen Proband:innen sogar bis zu 20 Stunden. Daher lautet die Empfehlung, PPI nüchtern einzuehmen.
