Eine Wiener Apothekenmitarbeiterin wurde angeklagt, 360.000 Euro an “Beauty-Arzneimitteln” veruntreut zu haben. Der Apotheker zeigte seine Angestellte an, nachdem er von deren Verhältnis mit dem Abnehmer der Produkte erfahren hatte – obwohl er selbst eine Beziehung mit ihr führte.
Eine 37-jährige Apothekenmitarbeiterin aus Wien saß letzte Woche auf der Anklagebank des Landesgerichts für Strafsachen. Wie die Kronen Zeitung berichtet, wurde ihr die Veruntreuung von Präparaten, die in der Schönheits-chirurgie verwendet werden, vorgeworfen. Zwischen 2021 und 2024 soll sie Botox, Hyaluronsäure und Co. im Gesamtwert von 360.000 Euro entwendet haben.
Brisanter Punkt: Der Apotheker habe die Anzeige erstattet, als er von der Affäre seiner Mitarbeiterin mit einem Arzt und Kunden der Apotheke erfuhr – obwohl er ebenfalls eine Verhältnis mit ihr hatte. Die Angeklagte wies vor Gericht alle Schuld von sich. Sie hätte die Medikamente nur ausgeliefert und selbst gar keine Befugnis zur Bestellung gehabt. Welche Deals der Apotheker und der Arzt miteinander gehabt hätten, wüsste sie nicht.
“Apotheker will Mitarbeiterin demütigen”
Vertreten werde die Angeklagte vom bekannten Wiener Anwalt Elmar Kresbach, der häufig in medienwirksamen Prozessen als Strafverteidiger auftritt. Er gab an, dass es unmöglich sei, Spezialprodukte in dieser Höhe verschwinden zu lassen. Der Prozess würde nur dazu dienen, seine Mandantin, eine unbescholtene alleinerziehende Mutter, zu demütigen, so die Kronen Zeitung.
Sowohl der Apotheker als auch der Arzt, der in der Medizinerszene kein Unbekannter sein soll, müssen in dem Prozess aussagen. Die nächste Verhandlung ist für den 26.8. angesetzt. Gegen den Arzt war in der Causa ebenfalls ermittelt worden, das Verfahren wurde aber eingestellt.