Trumps Arzneimittelpolitik lässt Pharmaaktien fallen


Redaktion

Trumps Ankündigung der Preisbeschränkung drückt die Börsenwerte der Pharmaindustrie. AdobeStock_82126000/OkFoto.it

Die Arzneimittelpreis-Pläne von Trump werden konkret und haben weltweite Auswirkungen. In den nächsten 30 Tagen will die US-Regierung Preisziele für Arzneimittelhersteller festlegen. Trump gibt an, die Preise um 59 Prozent senken zu wollen. Die Reaktionen an den Börsen waren negativ, die Aktien von Pharmaunternehmen gaben weltweit nach.

Trump hatte am Montag auf seiner Plattform Truth Social in Großbuchstaben geschrieben: “Die Medikamentenpreise werden um 59 Prozent gesenkt.” Die Ankündigung folgt auf seine Äußerungen vom Sonntag in den sozialen Medien, dass er ein Dekret zur Anwendung der Meistbegünstigungsklausel (Most Favored Nation’s Policy) unterzeichnen werde. Die US-Medikamentenpreise lägen derzeit 30 bis 80 Prozent über denen anderer wohlhabender Länder.

In den USA zahlen Patienten die höchsten Preise für verschreibungspflichtige Medikamente, oft fast dreimal so viel wie andere Industrieländer. Für die Viererpackung Wegovy löhnt man beispielsweise umgerechnet rund 1.300 Euro.Trump hat bereits in seiner ersten Amtszeit versucht, die USA mit anderen Ländern in Einklang zu bringen, wurde aber von den Gerichten blockiert. Anders als in den meisten Ländern, die Medikamentenpreise mit den Arzneimittelherstellern aushandeln, verlassen sich die USA bei der Preisfestsetzung vor allem auf private Pharmacy Benefit Manager.

Pharmaaktien geben nach

Zwar ermöglichte es der Inflation Reduction Act von Trumps Vorgänger Joe Biden der Regierung, die Preise für die teuersten Arzneien auszuhandeln. Dennoch waren die Preise für zehn verschreibungspflichtige Medikamente im Schnitt mehr als doppelt so hoch und in einigen Fällen sogar fünfmal so hoch wie in vier anderen Ländern mit hohem Einkommen.

Weltweit standen nach Trumps Ankündigung Pharmawerte an den Börsen unter Druck. In Europa verloren Roche und Novo Nordisk – der Hersteller der Abnehmspritze Wegovy – mehr als drei Prozent an Wert, Novartis 2,6 Prozent und GSK zwei Prozent. In den USA gaben die Anteile von Eli Lilly, Gilead Sciences, Amgen und dem US-Konzern Merck & Co vorbörslich zwischen zwei und vier Prozent nach.

APA



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