Nach dem Erfolg seines ersten Buches „Das Husky-Prinzip“ hat Apotheker Dr. Klaus Schirmer den Inhalt überarbeitet, ergänzt und in einer Neuauflage herausgebracht. Der Villacher Apothekeninhaber, Spirituosenunternehmer und Kommunikationsexperte widmet sich in neuen Kapiteln unter anderem den Anforderungen, die Gen Z an Führungskräfte stellt, und zieht Bilanz, wie Corona die Dynamik in Teams verändert hat.
Das 2019 erschienene Buch „Das Husky-Prinzip: Von Leithunden, langen Leinen und Freundschaft in der Team-Führung“ postuliert ein Umdenken im Führungsverhalten. Der Autor, Apothekeninhaber Dr. Klaus Schirmer, schildert darin seine ganz persönliche Erfahrung mit drastischen Veränderungen in seinem Führungsstil und der Teamdynamik, die sich daraus ergeben hat. Kernaussage des Buches: Der Chef zieht nicht den Schlitten, sondern gibt die Richtung vor, in die gelaufen werden soll. Weiters verfolgt Schirmer die Überzeugung, Mitarbeitende individuell zu fördern und sie weniger entsprechend der Qualifikation sondern mehr nach deren Ambitionen einzusetzen.
Fünf Jahre erscheinen kein langer Zeitraum, um ein Buch über Führungskultur zu überarbeiten, und doch war die Neuauflage nicht nur dem Umstand geschuldet, dass die Erstauflage ausverkauft war. „Erst wollte ich den Vorschlag des Verlages ablehnen“, so der Autor, „denn ich stellte mir die Frage, was es Neues zu berichten gibt.“ Erstaunlich viel, wie sich nach genauerem Überlegen herausstellte. Denn in der Zwischenzeit war Corona passiert – ein Stresstest für das Führungsprinzip von Schirmer, dem es – soviel sei vorweggenommen – auch in den schwersten Krisenzeiten Stand gehalten hat. „Darauf bin ich sehr stolz“, sagt der Apotheker im Rückblick. „Während viele soziale Verbünde in der Zeit zerstört wurden, ist es uns gelungen, die Diversität und Verbundenheit aufrecht zu erhalten.“
Fear of missing out – das FOMO-Gefühl der Jugend
Ein weiteres Thema, das bei Führungskräften erst in den letzten Jahren und teils mit großer Wucht im Arbeitsumfeld aufgeschlagen hat: Der Berufseintritt der Generation Z. „Wie müssen umdenken“, sagt Schirmer und blickt hier auf seine eigene Erfahrung. „Früher hat man sich als Mitarbeiter bemüht, um innerhalb des Betriebes, in dem man angestellt war, aufzusteigen. Heute ist das Angebot viel größer und die Jugend will Unterschiedliches ausprobieren.“ Der Apotheker vergleicht den Arbeitsmarkt mit einem Buffet, an dem sich die Arbeitnehmenden bedienen können. Längst sei auch nicht mehr in Stein gemeißelt, dass man sich in der Jugend für einen Beruf entscheidet und diesen dann bis zum Pensionsantritt ausübt. Sein Tipp, um Vertreter:innen der Gen Z zu motivieren: „Man muss seine Mitarbeitenden den Sinn der Aufgabe erkennen lassen. Die Jugend ist nicht faul, aber sie hat andere Ansprüche und andere Möglichkeiten.“ Schirmer rät, das Wissen um die Volatilität der Jugend in das Führungsverhalten einzupreisen. „Dieses ´FOMO-Gefühl` hatte unsere Generation nicht – und insgeheim beneiden wir sie wahrscheinlich um die Vielfalt der Möglichkeiten.“
Ebenfalls in der neuen Auflage von „Das Husky-Prinzip“ zu lesen: Wie es mit dem Apotheken-Dreamteam aus der ersten Auflage in den letzten Jahren weiterging. „Oft ist ein gutes Team auch nur eine Momentaufnahme“, sinniert Schirmer. „Da kommen in einem Augenblick alle günstigen Umstände zusammen und dann nie wieder. Wie beim Fußballnationalteam in Cordoba 1978.“ Soviel sei verraten: Das „Husky-Dreamteam 1.0“, wie der Apotheker es nennt, hat sich mittlerweile zerstreut. „Das ist aber ganz normal“, weiß der Führungsexperte. „Hervorragende Mitarbeiter wollen ihre Wege gehen und sich ausprobieren.“ Wie das „Dreamteam 2.0“ zustande kam und viele praxisbezogene Tipps nicht nur für Führungskräfte finden sich in Schirmers Buch. Dieses ist im Buchfachhandel sowie online erhältlich – und wer es über die Homepage des Autors bezieht, darf sich über eine persönliche Widmung freuen. Die gibt es natürlich auch im Rahmen von Schirmers zahlreichen Auftritten als gefragter Team-Coach und Referent.