Übelkeit unter Amitriptylin: Dimenhydrinat tabu


Nadine Tröbitscher

Frau mit Übelkeit
Dimenhydrinat sollte nicht zusammen mit Amitriptylin eingenommen werden. Das Antidepressivum kann die anticholinergen Nebenwirkungen des Antiemetikums in unvorhersehbarer Weise verstärken.Foto: Drazen/stock.adobe.com

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen werden nicht immer als Nebenwirkung ausgemacht, sondern als unabhängige Beschwerden angesehen und behandelt. So sind beispielsweise unter einer Therapie mit Amitriptylin Nebenwirkungen wie Diarrhoe und Erbrechen möglich. Leiden die Patient:innen unter Übelkeit und soll diese behandelt werden, sollte auf Dimenhydrinat verzichtet werden.

Amitriptylin und Dimenhydrinat: Das Problem

Amitriptylin gehört zu den trizyklischen Antidepressiva und kommt zur Behandlung depressiver Erkrankungen wie Episoden einer Major Depression zum Einsatz. Weitere Indikationsgebiete sind die Therapie neuropathischer Schmerzen und die Prophylaxe chronischer Spannungskopfschmerzen oder Migräne. Der nichtselektive Monoamin-Wiederaufnahmehemmer besitzt anticholinerge, analgetische und sedierende Eigenschaften. Amitriptylin blockiert die Rückresorption und somit die Inaktivierung der Neurotransmitter Noradrenalin und Serotonin. Die antidepressive Wirkung setzt jedoch erst nach etwa zwei bis vier Wochen ein.

Dimenhydrinat ist ein H1-Antihistaminikum, das nach Gewicht dosiert wird (pro kg/KG dürfen 1,25 mg Dimenhydrinat verabreicht werden) und ist in verschiedenen Darreichungsformen auf dem Markt – als Tablette, Saft, Kaugummi oder Zäpfchen. Angewendet wird der Wirkstoff gegen Übelkeit und Erbrechen. Dimenhydrinat unterdrückt die Histamin-Wirkung und wirkt so Übelkeit und Erbrechen entgegen.

Dimenhydrinat sollte nicht zusammen mit Amitriptylin eingenommen werden. Das Antidepressivum kann die anticholinergen Nebenwirkungen des Antiemetikums in unvorhersehbarer Weise verstärken. Mundtrockenheit, Obstipation oder Harnverhalten sowie eine Erhöhung des Augeninnendrucks können die Folgen sein. Die kombinierte Anwendung sollte vermieden werden.

Die Lösung

Von der Kombi ist abzuraten und gegebenenfalls sollte Arztrücksprache gehalten werden. Alternativen können pflanzliche Präparate wie beispielsweise Ibergoast (Bayer). Aber auch Ingwer in Kapselform oder homöopathische Präparate wie Cocculus D6 oder Nux Vomica stehen zur Verfügung.



Newsletter

Bleiben Sie stets informiert!