Der Salzburger Kräutergarten feiert heuer sein 30. Bestehen. Gefeiert wurde das Jubiläum am 22. Mai im Botanischen Garten der Naturwissenschaftlichen Fakultät (NaWi) der Universität Salzburg. Bei dieser Gelegenheit wurde die druckfrische Neuauflage des Buchs „Die Salzburger Kräuter-Apotheke“ präsentiert. Das schlechte Wetter tat der Stimmung keinen Abbruch. Kulinarik und gute Musik sorgten für einen schönen Abend bei der Eröffnungsfeier im Foyer der Universität.
Die Salzburger Vizepräsidentin Sonja Gaube erinnert sich: „Der Kräutergarten war früher unter dem Namen ‚Paracelsus Garten‘ in Hellbrunn bekannt. 1995 wurde der Garten von Dr. Friedemann Bachleitner-Hofmann, dem damaligen Präsidenten der Salzburger Apothekerkammer, in den Botanischen Garten der NaWi integriert. Darüber hinaus lieferte er die Idee für das erste Kräuterbuch.“
Sie weist auf die einzigartige Aufteilung des Apotheken-Gartens hin: „Die Beete sind nach Indikationsgruppen aufgeteilt. Es finden sich Pflanzen zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, Nieren- und Blasenerkrankungen sowie Frauenleiden. So ist durch die Erneuerung zum Jubiläum auch ein Beet dazu gekommen“, berichtet Gaube über den Kräutergarten. In den öffentlichen Apotheken werde beobachtet, welche Krankheiten häufig vorkommen, danach entscheide man, welche Pflanzen neu in den Garten aufgenommen würden, so Gaube.

„Neu haben wir zum Beispiel das Beet gegen die depressive Verstimmung angelegt. Dort findet sich zum Beispiel Johanniskraut oder Ruprechtskraut. Wir haben sogar auch ein Beet für Bachblüten. Der Garten dient als eindrucksvoller Lehr- und Schaugarten für Studenten und Interessierte aus der Bevölkerung“, erklärt sie.
321 Pflanzen in zwölf Beeten
„Der Kräutergarten ist ein wahrer Blickfang, da er mittig im Botanischen Garten angelegt wurde“, erzählt die Vizepräsidentin aus Salzburg. Der rund 300 m2 große Garten habe damals mit einem einzigen Beet begonnen und sei nun auf zwölf angewachsen. „Derzeit haben wir 321 Heilpflanzen bei uns im Kräutergarten und die technischen Mitarbeiter des Botanischen Gartens kümmern sich um die Pflege. Cornelia Seiwald, die ehemalige Salzburger Kammerpräsidentin, hat den Garten die letzten 15 Jahre liebevoll betreut. Sie und Peter Pilz haben den Grundstein für die erste Auflage des Kräuter-Buchs in Zusammenarbeit mit der Landesgeschäftsstelle Salzburg gelegt.“
Vom 15. Juni bis 12. August können Interessierte an kostenlosen Führungen im Kräutergarten teilnehmen. „Die Führungen werden von Apothekerinnen und Apothekern aus Salzburg abgehalten, und eine Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich. Bei den Führungen werden spannende Informationen über die Heilpflanzen und deren Anwendung vermittelt. Das Pflücken oder Ernten der Pflanzen ist jedoch untersagt, sonst wäre der Garten in kürzester Zeit kahl“, berichtet Gaube.
Kräuterbuch in neuem Gewand
Auch das Kräuterbuch mit dem Titel „Die Salzburger Kräuter-Apotheke“ habe man im Zuge des Jubiläums modernisiert und aktualisiert. „Das 120-seitige Buch richtet sich bewusst an ein breites Publikum und nicht an die Apothekerschaft. Wir haben das bewährte Fachwissen über die Heilkraft der Pflanzen hier wieder nach Indikation zusammengefasst. Wir wollten es lebendiger gestalten und einige Pflanzen besonders ausführlich vorstellen.“
Gaube erklärt, dass die Neuauflage durch Informationskästchen mit zahlreichen Tipps ergänzt wurde. „Zum Beispiel gibt es Anleitungen für Teemischungen zu den jeweiligen Beschwerden. Eine Gärtnerin liefert wertvolle Informationen zum Anbau, dem richtigen Standpunkt und zum korrekten Rückschnitt der Arzneipflanzen. Das wird wohl die Hobbygärtner unter unseren Leserinnen und Lesern freuen.“

Zu kaufen gibt es das Buch um rund zehn Euro direkt bei den Führungen im Botanischen Garten und in ausgewählten Salzburger Apotheken.
Ein Abend für die Heilpflanzen
Um das 30. Jubiläum des Kräutergartens würdig zu feiern, fand am Vormittag des 22. Mai eine Pressekonferenz mit den Salzburger Landesnachrichten statt. Dort wurde auch das Buch offiziell vorgestellt. Am Abend feierte man aufgrund des Regens im Hauptfoyer der NaWi mit Catering und Livemusik. Die Feier wurde mit einer Begrüßung von Präsidentin Margarete Olesko und Vizepräsidentin Sonja Gaube eröffnet. Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi richtete auch einige Worte an die Leute vor Ort
„Trotz des anhaltenden Regens hatten wir eine gute Zeit. Wir hatten rund 100 Gäste versammelt und es herrschte eine offizielle, aber dennoch familiäre Stimmung. Die Saxophonmusik war wundervoll und auch das Fingerfood hat uns geschmeckt“, beschreibt Gaube die Atmosphäre am Abend.