Ausdauertraining begünstigt Herzkrankheiten


Redaktion

Junge Frau läuft in der Mitte einer Straße in Sportkleidung. Sie Sonne steht tief. außer ihr ist niemand zu sehen, nur flache Landschaft.
Ausdauersport ist gesund – in einem Übermaß kann er aber dem Herz schaden.PORNCHAI SODA/AdobeStock_351273080

Es klingt paradox: Forschende fanden heraus, dass Menschen, die regelmäßig Ausdauertraining betreiben, häufiger Anzeichen von koronarer Atherosklerose aufweisen als inaktive Kontrollpersonen. Allerdings gelten diese Daten für extreme Trainingsleistungen und es entstehen keine gefährlichen Plaques. Einen Schwellenwert, ab wann die sportliche Leistung gefährlich wird, konnten die Wissenschafter:innen nicht benennen.

150 Minuten pro Woche moderates Ausdauertraining oder 75 Minuten pro Woche intensives Ausdauertraining – das ist die Empfehlung der Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC). Wer mehr trainiert (300 Minuten pro Woche bei moderater Intensität oder 150 Minuten bei hoher Intensität) soll dadurch zusätzliche gesundheitliche Vorteile generieren. Es gibt jedoch zunehmend Hinweise darauf, dass exzessives Ausdauertraining – sowohl hinsichtlich des Umfangs als auch der Intensität – mit dem Auftreten von koronarer Atherosklerose in Verbindung stehen könnte.

Italienische Wissenschafterinnen und Wissenschfter untersuchten in einer systematischen Übersichtsarbeit und Metaanalyse den Zusammenhang zwischen Ausdauertraining und koronarer Herzkrankheit (KHK). Gemäß den PRISMA-Richtlinien wurden die Datenbanken MEDLINE, Embase und Scopus bis zum 4. Januar 2024 durchsucht. Inkludiert wurden Studien an Erwachsenen mit einer Stichprobengröße von mehr als zehn Proband:innen, unterschiedlichen Studiendesigns und CCTA-basierten Bewertungen von Ausdauertraining und koronarer Herzkrankheit.

Höheres Atheroskleroserisiko als Nichtsportler

Es stellte sich heraus, dass Ausdauersportler:innen eine höhere Prävalenz koronarer Atherosklerose aufwiesen als inaktive Kontrollpersonen. Allerdings zeigten sie keine erhöhte Häufigkeit von Hochrisiko-Plaques oder obstruktiven Plaques. Die kontinuierlichen Werte des Koronarkalzium-Scores (CAC) unterschieden sich nicht signifikant zwischen Ausdauersportlern und Kontrollpersonen. Allerdings war die Wahrscheinlichkeit für einen CAC-Wert >400 bei den Ausdauersportlern leicht erhöht. Ein CAC-Wert von über 400 ist mit einem höheren Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse assoziiert.

Ausdauersportler:innen mit hohem Trainingspensum leiden häufiger unter einer koronaren Atherosklerose als Personen mit sitzender Tätigkeit, so die Studienautor:innen. Sie zeigten aber keine vermehrte Bildung gefährlicher Plaques. Weiter Forschung wäre nötig, um Grenzwerte für die körperliche Belastung festzulegen und herauszufinden, welche Sportarten besonders risikobehaftet sind.

PUBMED



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