Neue Notfallbehandlung: Epinephrin-Spray statt Spritze


Nadine Tröbitscher

Ergänzend zum Pen mit dicker Nadel steht nun ein einfach anwendbares System für den allergischen Notfall zur Verfügung.ALK

Im August hatte die Food and Drug Administration (FDA) das Epinephrin-Nasenspray Neffy von ARS Pharmaceuticals als erste nadelfreie Notfallbehandlung für potenziell tödliche allergische Reaktionen, einschließlich Anaphylaxie, genehmigt. Seit Kurzem steht mit EURneffy (ALK-Abelló) ein Epinephrin-haltiges Notfall-Nasenspray in Europa zur Verfügung.

Im Herbst vergangenen Jahres hat EURneffy die EU-Zulassung als erstes Nasenspray bei Anaphylaxie erhalten. Damit ist im Notfall eine nadelfreie Adrenalin-Applikation möglich. Das Nasenspray ist zugelassen zur Notfallbehandlung bei allergischen Reaktionen aufgrund von Insektenstichen oder -bissen, Lebensmitteln, Arzneimitteln und anderen Allergenen sowie bei idiopathischer oder belastungsbedingter Anaphylaxie. Das Arzneimittel kann bei Erwachsenen und Kindern mit einem Körpergewicht von ≥ 30 kg angewendet werden.

Die empfohlene Anfangsdosis ist eine einmalige nasale Gabe von 2 mg Adrenalin – sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern. Tritt nach etwa zehn Minuten keine Besserung auf oder treten die Symptome erneut auf, sollten eine zweite Dosis in dasselbe Nasenloch gegeben und gleichzeitig medizinische Notfallmaßnahmen durchgeführt werden. Patient:innen sollten daher stets zwei Notfall-Nasensprays mit sich führen.

ALK: Rechte für Europa gesichert

ALK hatte im vergangenen Jahr eine strategische Lizenzvereinbarung mit dem in den USA ansässigen Unternehmen ARS Pharmaceuticals abgeschlossen. Damit wurden ALK exklusive weltweite Rechte am Nasenspray Neffy (Epinephrin), mit Ausnahme der USA, Australiens, Neuseelands, Japans und Chinas, gewährt.

Epinephrin – Adrenalin – ist ein Hormon des Nebennierenmarks, das die Alpha- und Beta-Rezeptoren stimuliert und über die Alpha-Rezeptoren eine stark gefäßverengende, über die Beta-Rezeptoren eine bronchodilatatorische Wirkung besitzt. Zu den Nebenwirkungen gehören Kopfschmerzen, Schwindel, Unruhe, Herzrhythmusstörungen, Magen-Darm-Beschwerden und Hyperglykämie. Der Wirkstoff kann über die Nasenschleimhaut schnell aufgenommen und im Körper verteilt werden.

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