FSME-Impfung verhindert 10.000 Erkrankungen in Österreich


Redaktion

Symbolbild: Auf dem Internationalen Impfpass (in gelb) steht das Wort "FSME" geschriebenen. Auf ihm liegt eine Spritze mit Nadel.
Eine regelmäßige Impfung ist entscheidend für eine gute Schutzwirkung des Impfstoffs.Stockfotos-MG/ AdobeStock_156211623

Die FSME-Impfung hat den Österreichern zwischen den Jahren 2000 und 2024 mehr als 10.000 potenziell lebensgefährliche Erkrankungen mit Spitalsaufenthalten „erspart“. 80 Todesfälle wurden durch die „Zeckenimpfung“ verhindert. Das hat eine jetzt publizierte Auswertung öffentlicher Daten durch Experten der MedUni Wien ergeben. Österreich weist die höchste FSME-Impfrate in Europa auf.

Simon Raffl vom Zentrum für Virologie der MedUni Wien und seine Co-Autoren haben ihre Studie in Vaccine“ veröffentlicht. Die Häufigkeit der FSME hat in Europa in den vergangenen zehn Jahren zugenommen, sogar in Österreich, das die höchste Impfrate aufweist“, schrieben die Fachleute.

Die Wissenschafter haben alle labormäßig bestätigten Fälle von Zeckenkrankheit“ von 2000 bis 2024 auf Basis der Daten der Krankenhäuser analysiert und daraus auch die Schutzrate der Impfung gegen die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis berechnet.

Keine Behandlung gegen FSME

Die Ergebnisse, so die Studienautoren: Es gab 2.260 FSME-Erkrankungen mit Spitalsaufenthalten. 274 (12 Prozent) ereigneten sich unter Kindern (ein bis 15 Jahre), 1.066 (47 Prozent) betrafen Erwachsene (16 bis 59 Jahre), 920 Erkrankungen traten bei älteren Menschen auf (60 Jahre und darüber). 26 Menschen (1,2 Prozent) starben.“ Zu einem schweren Erkrankungsverlauf kam es bei 1.051 (47 Prozent) der wegen FSME ins Spital aufgenommenen Personen. Eine ursächliche Behandlung gegen die Erkrankung existiert nicht. Vor allem drohen schwere neurologische Langzeitkomplikationen.

Hoher Impfschutz verhindert 80 Todesfälle

Die FSME-Impfung bedeutet jedenfalls extrem guten Schutz vor der Virusinfektion, die durch die Zecken übertragen wird. Die FSME-Impfung brachte exzellenten Schutz (zu 99 Prozent bei regelmäßig immunisierten und zu mehr als 90 Prozent bei Personen mit unregelmäßigen Impfungen). Sie verhinderte mehr als 10.000 Spitalsaufnahmen, 4.000 Fälle mit schwerem Verlauf und verhinderte 80 Todesfälle zwischen den Jahren 2000 und 2024)“, stellten die Fachleute fest.

Impfbereitschaft sinkt in Österreich

Das Problem, so die Experten: In dem Beobachtungszeitraum verschlechterte sich in Österreich die FSME-Impfbereitschaft der Bevölkerung. Dies betraf auch die regelmäßigen Auffrischungsimpfungen. Das fällt zeitlich zusammen mit einer zunehmenden Anzahl von FSME-Erkrankungen bei nicht oder nicht den Empfehlungen entsprechend Geimpften und hat zu einem signifikanten Anstieg der Häufigkeit der Erkrankungen geführt“, stellten die Autoren fest.

Für die Wissenschafter ist deshalb klar: Nur eine anhaltend hohe Durchimpfungsrate bei der FSME-Impfung kann eine solche Entwicklung verhindern. Das führt auch zu einer erheblichen Verringerung bei den Belastungen des Gesundheitswesens durch die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis.

Auffrischung schon im Jänner oder Februar

Die FSME-Impfung ist nicht Teil des kostenfreien Impfprogramms für Kinder, eine Impfung ist aber ab dem ersten Lebensjahr empfohlen. Der Kinderimpfstoff ist je nach Hersteller bis zum vollendeten zwölften oder bis zum 16. Lebensjahr zugelassen. Die erste Auffrischungsimpfung soll drei Jahre nach der dritten Dosis erfolgen, also dem Abschluss der Grundimmunisierung. Danach ist alle fünf Jahre eine Auffrischung zu verabreichen, bis der Zeitraum ab dem 60. Lebensjahr auf einen Abstand von drei Jahren reduziert wird. Neu ist im Impfplan 2025/26, dass die Auffrischungsdosis schon vor Beginn der Zecken-Saison im Jänner bzw. Februar empfohlen wird.

APAMED



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