Die niedrige Influenza-Impfrate von etwas über zehn Prozent in Österreich soll diese Saison gesteigert werden. Die Immunisierung gegen die „echte Grippe“ ist für alle Menschen empfohlen und wie im Vorjahr kostenlos. Heuer sind 1,4 Millionen Impfdosen verfügbar, erläuterte Maria Paulke-Korinek von der Impfabteilung des Gesundheitsministeriums. Der beste Zeitpunkt für die Impfung ist von Mitte Oktober bis November.
In der vorigen Grippe-Saison waren rund 950.000 Influenza-Impfungen in den e-Impfpass eingetragen worden. Heuer kam es zu einer Erweiterung um 200.000 Dosen zum Vorjahr, informierte Paulke-Korinek.
Auch in der Impfsaison 2025/26 sind die öffentlichen Apotheken wieder Teil des „Öffentlichen Influenza-Impfprogramms“ (ÖIP), das von Bund, Ländern und Sozialversicherung gemeinsam getragen wird. Das Programm richtet sich an alle Personen mit längerem Aufenthalt in Österreich. Unabhängig von ihrer Krankenversicherung ist die Impfung ist kostenlos.
Im Rahmen des ÖIP stehen verschiedene Influenza-Impfstoffe zur Verfügung:
- Fluenz: Ein nasaler Lebendimpfstoff für Kinder und Jugendliche zwischen dem vollendeten 2. und 18. Lebensjahr,
- Influvac–Tri: ein inaktivierter Impfstoff für Personen ab dem 6. Lebensmonat,
- Fluad: ein adjuvantierter Impfstoff für Erwachsene ab 60 Jahren.
Risikogruppen: 20 Prozent geimpft
Während die großen Risikogruppen für einen schweren Influenza-Verlauf und Hospitalisierung – ganz kleine Kinder und Senioren – jeweils rund 20 Prozent Impfrate aufweisen, sind es bei der Erwerbstätigen und der Gesamtbevölkerung nur rund zehn Prozent.
„Jetzt ist der beste Zeitpunkt, vor allem für die Kinder“, riet Rudolf Schmitzberger, Leiter des Impfreferats, zu einer baldigen Impfung. Ab Dezember „wütet unter Umständen schon die Influenza“ und es dauert eine gewisse Vorlaufzeit, bis die Impfung am besten wirkt.
Die Grippe-Welle mit dem Erreichen einer endemischen Verbreitung in Österreich wird meistens Ende Dezember oder Anfang Jänner ausgerufen. Derzeit gibt es ungefähr 450 Influenza-Fälle im Land, berichtete ÖGK-Chefarzt Andreas Krauter. Die Zahlen steigen und die „echte Grippe“ ist zudem keine leichte Erkrankung, sondern fordert 2.000 bis 4.000 Todesfälle pro Jahr in Österreich, hielt der Mediziner fest.
Influenza verschlechtert Grunderkrankungen
Vor allem bei Älteren kann es zur Verschlechterung von Grunderkrankungen kommen. Das Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und Lungenentzündung erhöht sich bei einer Influenza-Infektion um das Achtfache, erläuterten Paulke-Korinek und Schmitzberger. Neben kleinen Kindern und Senioren ist die Impfung auch für Schwangere und chronisch Kranke besonders empfohlen. Kinder und Jugendliche von zwei bis 18 Jahren erhalten die Impfung über einen Nasenspray statt einer Spritze.
APAMED