Horrende Strafzölle für Pharmafirmen?


Redaktion

Es ist eine Grafik mit steigendem Trend auf einer amerikanischen Flagge und einem Dollarschein als Wasserzeichen. Der rote Pfeil zeigt zickzack-artig nach oben.
Präsident Trump droht Pharmakonzernen mit Strafzöllen, falls diese ihre Preise nicht senken.janews094/AdobeStock_1282885959

US-Präsident Donald Trump hat Medikamentenherstellern mittelfristig mit Strafzöllen von bis zu 250 Prozent gedroht. „Wir wollen, dass Arzneimittel in unserem Land hergestellt werden”, sagte Trump am Dienstag zur Begründung. Er hatte Druck auf Pharmakonzerne im In- und Ausland gemacht, die Preise in den USA zu senken.

Wir werden zunächst einen kleinen Zoll auf Arzneimittel erheben, aber in einem Jahr, maximal anderthalb Jahren, wird er auf 150 Prozent steigen und dann auf 250 Prozent”, sagte Trump weiter. Er warf insbesondere der Schweiz vor, „ein Vermögen mit Arzneimitteln zu machen”. Auch in China oder Irland würden Medikamente für die USA hergestellt.

Trump hatte Pharmakonzernen wie Pfizer, Novartis in der Schweiz und Boehringer Ingelheim in Deutschland vergangene Woche eine 60-Tage-Frist zur Preissenkung gesetzt. Eine 30-Tage-Frist vom Mai war zuvor ergebnislos abgelaufen.

Die aktuellen US-Zölle variieren je nach Produktgruppe und Herkunftsland deutlich: Für die meisten Waren aus der EU gilt ein Basiszollsatz von 15 %. Dies betrifft insbesondere auch Autos, Halbleiter und Pharmazeutika. Die Maßnahme ist das Ergebnis eines neuen Handelsdeals zwischen EU und USA und trat Anfang August 2025 in Kraft.

Dekret soll Preise in USA senken

Im Mai hatte Trump ein Dekret unterzeichnet, das die Preise für rezeptpflichtige Medikamente in den USA deutlich senken soll. Zugleich kritisierte er das „sozialistische Gesundheitssystem in Deutschland”, das mit zur schwierigen Lage in den USA beigetragen habe.

Trump wirft Pharmakonzernen vor, „ihre Produkte stark zu rabattieren, um Zugang zu ausländischen Märkten zu erhalten” – etwa in Deutschland und anderen EU-Ländern. Die entgangenen Erlöse holten sie dann durch „extrem hohe Preise” in den USA wieder herein.

APA



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