Die niederösterreichische Apothekerkammer nutzte am Gesundheitstag der Apotheker:innen die Gelegenheit, auf die Aktion „10 Minuten für meine Gesundheit“ aufmerksam zu machen. Ein vielfältiges Programm rund um die Gesundheitsvorsorge und Kräuterkunde erwartete die Besucher:innen. PKAs halfen beim Salbenmischen und Apotheker:innen bestimmten Blutzucker- sowie Cholesterinwerte. Ein Highlight war die pharmazeutische Führung durch den Apothekergarten mit Mag. Georgi Marchart.
Am 8. Juni fiel der Vatertag mit dem niederösterreichischen Gesundheitstag der Apotheker:innen zusammen. Wer sich auf schönes Wetter bei der Garten Tulln eingestellt hatte, wurde leider enttäuscht. Gar nicht enttäuschend war hingegen das Angebot des rund 15-köpfigen Team motivierter Apotheker:innen und PKAs vor Ort. Sie gaben einen Einblick in die Gesundheitsprävention und das umfangreiche Heilpflanzenwissen der Apotheken. „Seit über zehn Jahren gibt es den Gesundheitstag, aber noch nie hat es dermaßen viel geregnet. Dieses Jahr mussten wir sogar in die Halle ausweichen. Normalerweise genießen wir das Wetter in den Zelten davor“, erklärt der Präsident der Apothekerkammer Niederösterreich Mag. Heinz Haberfeld.
„Wir Apothekerinnen und Apotheker sind immer für Sie da, auch im Regen“
Trotz des anhaltenden Regens herrschte reger Andrang im Apothekergarten. „Wir Apothekerinnen und Apotheker sind immer für Sie da, auch im Regen“, sagt Mag. Georgi Marchart lachend mit dem Regenschirm in der Hand. Während seiner Führung bespricht er ausführlich die nach Indikationsgebieten geordneten Pflanzen und gibt Hinweise zur Anwendung.
„Beim Anlegen des Apothekergartens haben wir uns am Salzburger Kräutergarten orientiert“, berichtet Haberfeld. „Wir haben die Beete auch nach Indikationsgebiet geordnet und jeweils eine Leitpflanze ausgewählt. Eine wirkliche Neuheit, auf die wir sehr stolz sind, stellen die Statuen dar. Sie machen das Indikationsgebiet auf einen Blick erkennbar.“ Die auf einem Holzsockel angebrachten Figuren wurden in Handarbeit angefertigt, und die jeweiligen Organe wurden dabei anschaulich in Szene gesetzt.
Mal schmunzelnd, mal staunend folgten die Besucher:innen der Führung. Marchart punktete mit fundiertem Wissen und charmanten Anekdoten. „Bitte fragen Sie Ihre Apothekerin oder Apotheker vor Ort, wenn es um die richtige Anwendung von Arzneidrogen, wie wir sie in der Fachsprache nennen, geht. Nicht jede Pflanze eignet sich zur Zubereitung als Tee. Sie könnte den Magen reizen, wie im Falle des Efeus, oder in schlimmeren Fällen sogar zu Arrhythmien führen, wie etwa der Fingerhut“, erklärt Marchart den Zuhörer:innen der Führung, während er im Arzneibeet steht und auf die Pflanzen deutet.

Zurück in der Halle hatten die gesundheitsbewussten Besucher:innen die Möglichkeit, an verschiedenen Stationen ihre Blutzucker- und Cholesterinwerte sowie den Langzeitblutzuckerwert HbA1C bestimmen zu lassen. „Dank dieser Geräte ist es uns recht schnell und einfach möglich, Blutzuckerwerte zu messen oder ein Lipidprofil in der Apotheke zu erstellen. Zusammen mit dem ermittelten Gewicht, dem Blutdruck und dem Bauchumfang lässt sich der Gesundheitszustand der jeweiligen Person gut einschätzen“, erklärt Apothekerin Mag. Dr. Angelika Borger an der Messstation.

„Wir können gezielte Empfehlungen zum weiteren Vorgehen geben und bei Bedarf an einen Arzt verweisen“, so Borger (Bild li.).
Apotheken zeigen Stärke bei Prävention und Kräuterwissen
„Viele Menschen kommen in die Apotheke, ohne zu wissen, dass sie unter einem zu hohen Blutdruck oder Blutzucker leiden. Gerade bei Diabetes und Hypertonie ist die Dunkelziffer oft sehr hoch. Nur etwa 15 Prozent der Bevölkerung nehmen Vorsorgemaßnahmen sofort an. Dazu können und wollen wir Apotheker:innen durch Aufklärung und Mithilfe einen Beitrag leisten“, erläutert Haberfeld.
Bei den pharmazeutisch-kaufmännischen Assistent:innen (PKAs) ging es ans Eingemachte: An den Mitmach-Stationen konnten Tees abgefüllt, Salben gemischt und ätherische Öle anhand ihres Dufts identifiziert werden. Ein Spaß für Groß und Klein.
Ob bei Kräuterwissen oder Gesundheitschecks: Der Tag machte deutlich, wie wichtig Apotheken und ihre Teams für die Vorsorge und Aufklärung in der Bevölkerung sind.
