Das österreichische Gesundheitssystem und damit auch die Apothekerschaft stehen vor enormen Herausforderungen. Um diesen gut begegnen zu können, schafft die Österreichische Apothekerkammer eine neue Abteilung, die sich ausschließlich mit Innovationen und Zukunftsstrategien befassen soll. Das Innovationszentrum versteht sich als Impulsgeber, Anlaufstelle und Drehscheibe für neue Ideen, Initiativen und Projekte. Es wird von Jan Thies geleitet, der in der Österreichischen Apothekerkammer bisher bereits für die Bereiche Strategie und Kommunikation verantwortlich zeichnet.
„Das ist wahrscheinlich eine industrielle Revolution“, beschreibt Kammeramtsdirektor Mag. Walter Marschitz beim Apokongress in Pörtschach die technologischen Veränderungen, die sich gerade entwickeln. Aber nicht nur KI fordert ein Umdenken der Apotheken, auch privatwirtschaftliche Konkurrenz und der Versandhandel greifen in das Geschäftsfeld der Apotheken ein. Die Apothekerkammer reagiert darauf. „Wir müssen uns aufstellen und Zukunftsstrategien entwickeln”, so Marschitz.
Eigene Abteilung für Zukunftsideen
Geschehen soll das durch eine zusätzliche Schwerpunktsetzung in den Bereichen Strategie und Innovation. Dafür wurde eine eigene Abteilung in der Apothekerkammer ins Leben gerufen, die in die neu benannte Stabsstelle „Strategie – Innovation – Kommunikation“ eingebettet ist. Der bisherige Leiter der Abteilung für PR- und Öffentlichkeitsarbeit, Mag. Jan Thies, wird weiterhin der Stabsstelle vorstehen und seine Ressourcen vermehrt den neuen Themen widmen.
„Die größte Herausforderung für Innovationsprojekte in unserem komplexen und fragmentierten Gesundheitssystem ist der Schritt von der Theorie in die Praxis. Oberstes Ziel ist es daher, Innovationen in und um die Apotheken für die Menschen spürbar zu machen”, so Thies. “Es reicht nicht, an Veränderungen in der Gesundheitsversorgung zu glauben – wir müssen aus Ideen konkrete Lösungen machen. Genau dafür haben wir das Innovationszentrum gegründet. Gemeinsam werden wir neue stationäre und digitale Angebote für die Bevölkerung entwickeln und dadurch gleichzeitig neue Geschäftsbereiche für die Apotheken erschließen. Unser Fokus wird auf vielversprechenden zukünftigen Produkten, Angeboten und Dienstleistungen u.a. in den Themenbereichen Patientensteuerung, Prävention, Kundenbindung, Telemedizin und Künstlicher Intelligenz liegen. Oberstes Ziel ist es, die Bedeutung der Apothekerinnen und Apotheker im Gesundheitssystem durch innovative Versorgungsmodelle zu stärken und ihre Potenziale durch neue Angebote in den Apotheken noch intensiver auszuschöpfen.”
Innovationsfonds soll Bundesländer unterstützen
Mit der Gründung des Innovationszentrums setzt die Österreichische Apothekerkammer einen wichtigen Schritt in Richtung moderne Gesundheitsversorgung und digitale Transformation. Die Abteilung versteht sich als Impulsgeber, Anlaufstelle und Drehscheibe für neue Ideen, Initiativen und Projekte.
Doch nicht nur im Apothekerhaus in der Spitalgasse soll die Zukunft neu gedacht werden. Zur Förderung innovativer Projekte in den Bundesländern wurde von der Österreichischen Apothekerkammer ein eigener Innovationsfonds geschaffen. Dieser soll die Landesgeschäftsstellen der Apothekerkammer dabei unterstützen, Innovationen in ihren Bundesländern in der Praxis zu pilotieren. Die Förder-Entscheidung wird auf Basis klarer Kriterien wie u.a. Innovationsgrad, Skalierbarkeit und Versorgungsrelevanz getroffen.