Bei den neuen Gratis-Impfungen gegen Gürtelrose und Pneumokokken werden noch im November 95.000 weitere Dosen bereitgestellt. Der Start mit Anfang des Monats war „äußerst erfolgreich“, hieß es aus dem Gesundheitsministerium. Bisher wurden rund 100.000 Dosen an Gürtelrose- und 150.000 Dosen an Pneumokokken-Vakzinen von den impfenden Stellen geordert. Kritik am Bestellvorgang sowie der Vakzinmenge kam seitens der Ärztekammer. Die Stadt Graz verlautbart aufgrund der zu geringen Dosenanzahl den Impfstart auf Jänner 2026 zu verschieben.
„Die hohe Nachfrage ist ein Zeichen des Erfolgs der Ausweitung des Impfprogramms“, betonte Ressortchefin Korinna Schumann (SPÖ).
Die bisher von Ordinationen und weiteren Einrichtungen bestellten Impfstoffe befinden sich derzeit in der Auslieferung und werden in ganz Österreich verteilt, wurde gegenüber der APA betont.
Kritik und Appell
Die Ärztekammer hatte kurz nach Beginn der Bestellmöglichkeit für Mediziner vor rund zwei Wochen kritisiert, dass teils keine Impfstoffe vorhanden seien. Der Bestellvorgang gleiche aktuell einer Lotterie, hieß es seitens der Ärztekammer: „Erstens braucht man Glück, überhaupt in den entsprechenden Bestellshop hineinzukommen und wenn man das dann geschafft hat, besteht immer noch eine erhebliche Chance, dass keine Impfstoffe vorhanden sind.“ TARA24 hat berichtet.
Rund 2.000 unterschiedliche Einrichtungen haben bisher Gürtelrose-Vakzine bestellt, 2.700 Impfstellen die Pneumokokken-Vakzine, erläuterte das Gesundheitsministerium nun. Dazu wurde an alle impfenden Einrichtungen appelliert, nur jene Mengen an Impfstoffen zu bestellen, die tatsächlich benötigt werden, um eine faire Verteilung in ganz Österreich sicherzustellen. Besonders bei der Gürtelrose-Impfung, die aus zwei Dosen im Abstand von zwei bis sechs Monaten besteht, sollten Zweitimpfungen erst dann bestellt werden, wenn sie unmittelbar anstehen, hieß es aus dem Büro von Schumann.
Großer Nachschub im Jänner
Noch im November 2025 werden weitere 70.000 Dosen an Gürtelrose-Impfstoffen sowie 25.000 Dosen an Pneumokokken-Impfstoffen bereitgestellt und – je nach Bestellaufkommen – noch heuer ausgeliefert. Ein weiterer großer Nachschub an Pneumokokken- und Gürtelrose-Impfstoffen wird im Jänner 2026 erwartet. Das Impfprogramm wurde bis Ende 2028 beschlossen – somit ist gewährleistet, dass alle anspruchsberechtigten Personen mittelfristig geimpft und geschützt werden können, betonte das Ministerium.
Graz verschiebt Impfstart
Die steirische Landeshauptstadt Graz verlautbart aufgrund der zu geringen Dosenanzahl den Impfstart auf Jänner 2026 zu verschieben. Die kostenlose Impfung in der Grazer Impfstelle beginnt am 07. Jänner 2026, „denn bis dahin sind die Kapazitäten für Influenza- und Corona-Impfungen reserviert“, heißt es auf der Website der Stadt.
Bei einer Aktionswoche im Gesundheitsamt steht Personen ab 60 der Herpes Zoster-Impfstoff im Zeitraum von 07. Jänner bis 13. Februar (erste Dosis) und von 29. Juni bis 31. Juli (zweite Dosis) zur Verfügung. Die Pneumokokken-Impfung kann von 07. Jänner bis 13. Februar in der Grazer Impfstelle in Anspruch genommen werden.
1,4 Millionen Dosen Influenza-Vakzin
Das kostenlose Impfprogramm von Bund, Ländern und Sozialversicherung war mit November für bestimmte Risikopersonen sowie Personen ab 60 Jahren um die Immunisierungen gegen Gürtelrose (Herpes Zoster) und Pneumokokken erweitert worden. Die hohe Nachfrage „zeigt, wie groß das Vertrauen der Bevölkerung in die öffentlichen Impfprogramme ist“, freute sich Schumann. „Mit dem Ausbau um kostenlose Impfungen gegen Gürtelrose und Pneumokokken setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt, um die Gesundheit von Menschen ab 60 und Risikogruppen langfristig zu schützen.“
Seit September stehen zudem rund 1,4 Millionen Influenza-Impfdosen kostenlos für die Bevölkerung zur Verfügung. Der Großteil davon wurde bereits von impfenden Einrichtungen bestellt und ausgeliefert, informierte das Ministerium.
APAMED
