Sowohl zu wenig als auch zu viel Protein erhöht das Diabetesrisiko


Redaktion

Symbolbild: Viele verschiedene Früchte, Obst und Nüsse liegen auf einer Tischplatte. Mitten drinnen liegt ein Blutzuckermessgerät und eine Stechhilfe.
Menschen mit Bluthochdruck oder einer nicht-alkoholischen Fettleber profitierten besonders von einer moderaten Proteinzufuhr.marilyn barbone/AdobeStock_435575757

Eine ausreichende, aber nicht übermäßige Eiweißzufuhr könnte eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Typ-2-Diabetes spielen. Eine aktuelle Untersuchung aus China, die sowohl Kohortendaten als auch eine Meta-Analyse umfasste, zeigt: Sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig an Protein erhöht das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Besonders vorteilhaft schnitten pflanzliche Proteinquellen ab.

Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für die Prävention von Typ-2-Diabetes (T2D). Die genaue Bedeutung von Eiweiß in diesem Zusammenhang war bisher jedoch nicht eindeutig geklärt. Ziel der Studie war es, zu ermitteln, wie sich die Höhe der täglichen Proteinzufuhr auf das Diabetesrisiko auswirkt – sowohl bei gesunden Menschen als auch bei Personen mit bestehenden Stoffwechselstörungen.

Wie viel Protein ist optimal?

Für die Untersuchung wurden Daten von 29 517 Erwachsenen ohne Diabetes aus der Shanghai Suburban Adult Cohort and Biobank (SSACB) ausgewertet. Die Teilnehmenden wurden im Durchschnitt 5,7 Jahre beobachtet. Zusätzlich wurde eine Meta-Analyse zur Bestätigung der Ergebnisse in größeren Bevölkerungsgruppen durchgeführt.

Während der Nachbeobachtung entwickelten 1 511 Personen (5,1 Prozent) einen Typ-2-Diabetes. Die Auswertung zeigte einen U-förmigen Zusammenhang zwischen der gesamten Proteinzufuhr und dem Erkrankungsrisiko.

Der günstigste Bereich für Menschen mit T2D lag bei einer Energieaufnahme von etwa 12,2 bis 16,9 Prozent aus Protein, mit dem Optimalwert bei 14,5 Prozent. Dieser Zusammenhang blieb auch bei Menschen mit Bluthochdruck bestehen – dort lag der optimale Bereich leicht niedriger (12,2 bis 15,4 Prozent).

Für Personen mit nicht-alkoholischer Fettleber (NAFLD) zeigte sich hingegen ein nahezu linearer Effekt: Jedes zusätzliche Prozent Protein in der Energiezufuhr senkte das Risiko leicht. Bei Teilnehmenden mit Fettstoffwechselstörungen oder zentraler Adipositas ergab sich kein signifikanter Zusammenhang.

Deutlicher Schutz durch pflanzliches Protein

In der SSACB-Kohorte war pflanzliches Eiweiß mit einem geringeren Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden.

Unter „pflanzlichem Protein“ zählt die Studie Proteinquellen wie Reis, Weizen, Vollkornprodukte, Gemüse, Obst, Sojabohnen und Nüsse auf.

Diese inverse Beziehung zeigte sich unabhängig von bestehenden Stoffwechselerkrankungen. Auch die ergänzende Dosis-Wirkungs-Meta-Analyse bestätigte das Ergebnis der Kohorte: Der optimale Punkt der Proteinzufuhr lag bei rund 15 Prozent der täglichen Energieaufnahme.

Nach Einschätzung der Forschenden erhöht sowohl eine zu geringe als auch eine zu hohe Proteinzufuhr das Diabetesrisiko. Ein Anteil von etwa 14 bis 15 Prozent der täglichen Energiezufuhr aus Protein scheint am günstigsten. Insbesondere pflanzliches Protein zeigte einen deutlichen Schutzeffekt, während übermäßiger oder zu geringer Eiweißkonsum das Risiko steigen lassen könnte.

MEDWISS.ONLINE



Newsletter

Bleiben Sie stets informiert!